Duisburg. Der MSV Duisburg muss sich nach der aktuellen Niederlage intensiver mit den Planungen für die Viertklassigkeit befassen.

Noch glauben oder hoffen die Zebras zumindest auf den Klassenerhalt. Entsprechend hat der MSV Duisburg pünktlich zum 1. März die Lizenzunterlagen für die 3. Fußball-Liga eingereicht. Eine Nachricht gibt es bis Mai, wenn das dann noch notwendig ist. Nach der Niederlage am Sonntag in Unterhaching muss sich Geschäftsführer Michael Preetz intensiver mit den Lizenzbestimmungen für die vierte Klasse beschäftigen.

Wir werden die Lizenzunterlagen einreichen.
Ingo Wald - MSV-Präsident

Immerhin kann er Unterlagen aus dem Aktenschrank holen. Der MSV hatte bereits im Vorjahr sicherheitshalber für die Regionalliga West gemeldet. Präsident Ingo Wald hatte im Gespräch mit dieser Redaktion bereits vor einiger Zeit bestätigt: „Wir werden die Lizenzunterlagen einreichen.“ Der Termin ist traditionsgemäß der 31. März. Wirtschaftlich sollte das kein Problem sein. Der Fußball-Verband forderte in der vergangenen Saison eine Garantiesumme von 35.000 Euro zum Nachweis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Die Liquidität wird in keiner Weise überprüft. Jedenfalls nicht, wie es in der dritten Klasse gefragt ist.

MSV Duisburg braucht Mietvertrag für die Arena

Eine andere Hürde ist die Spielstätte. Der Verband stellt auch dort Voraussetzungen. Unter anderem muss das Stadion mindestens 2500 Zuschauern Platz bieten (davon 150 überdachte Plätze) und einen Gästebereich mit 800 Plätzen haben. Eine solche Spielstätte, die alle Anforderungen locker erfüllt, ist bereits in Gebrauch: die Schauinsland-Reisen-Arena. Woran noch gearbeitet werden muss: Die Zebras benötigen einen Mietvertrag für die Arena. Ingo Wald bestätigte, dass man für die laufende Saison auch eine Vereinbarung für die vierte Klasse gehabt hätte. Die Tinte unter dem Mietvertrag für die Saison 2024/25 ist jedoch noch nicht trocken. Die Pressestelle der Gebag, die für die Stadionprojektgesellschaft spricht, erklärte dazu: Man befinde sich in Verhandlungen. Diese Verhandlungen schließen die vierte Liga mit ein.

Wohin führt der Weg des MSV Duisburg? Nach der Niederlage in Unterhaching rückt der Absturz in die Regionalliga näher.
Wohin führt der Weg des MSV Duisburg? Nach der Niederlage in Unterhaching rückt der Absturz in die Regionalliga näher. © firo Sportphoto | Marcel Engelbrecht

Immerhin wird nach der Saison die Drainage für den Platz erneuert. Ohne ein regelmäßig kickendes Team auf dem Platz wäre diese Investition nicht wirklich notwendig. Denn der Platz wird sonst lediglich für den Rhein-Ruhr-Marathon genutzt und von den Footballern von Rhein Fire. Die Bundesliga-Frauen der Meidericher steigen aller Voraussicht nach ab. Beim letzten Mal in der 2. Liga kickten die Frauen in der Arena, profitierten dabei vom Mietvertrag der Männer. Zu den Spielen in der Bundesliga kommen derzeit im Durchschnitt etwa 600 bis 800 Zuschauer.

MSV Duisburg: Zusage von Hauptsponsor Trinkgut

Was Wald ebenfalls sagt: Das Ziel im Falle eines Abstiegs wäre der sofortige Wiederaufstieg. Auch dafür müssen die wirtschaftlichen Bedingungen geschaffen werden. Der Präsident bestätigte, dass man sich in den Gesprächen mit den Sponsoren ebenfalls über das „Es-geht-schief“-Szenario unterhält. Wald: „Trinkgut hat uns schon die Zusage für die vierte Liga gegeben.“ Er macht zudem deutlich: „Wir werden mit allen reden, denn zwischen dritter und vierter Liga ist das Gesamtpaket ein anderes.“ Was damit gemeint ist: Es gibt weniger Geld. „Wir werden sicher nicht immer die gleichen Beträge für die gleiche Leistung bekommen“, so Wald.

Die Beschäftigten auf der Geschäftsstelle müssen sich keine allzu großen Sorgen machen. „Unser Ansatz ist klar: In den vergangenen Jahren haben wir Mitarbeiter auf der Geschäftsstelle abgebaut. Ich kann mir kaum vorstellen, dass wir personell noch sinnvoll etwas abbauen können. Wir sind jetzt schon an der Grenze des Möglichen, und die Arbeit wäre in der vierten Liga nicht geringer als in der dritten“, so Wald.

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Was den notwendigen Aufbau einer neuen Mannschaft und die Weiterbeschäftigung von Trainer Boris Schommers angeht – das ist eine ganz andere Frage. Wald sagte vor der Winterpause, man plane gemeinsam mit Schommers einen Neuaufbau. Dabei war allerdings an die 3. Liga gedacht.

MSV Duisburg bleiben nur noch neun Spiele

Noch sind das alles Szenarien, mit denen sich die Meidericher eher ungern öffentlich beschäftigen. Noch sind neun Partien zu spielen. Noch besteht zumindest Hoffnung auf Rettung. Es ist jedoch gewiss hilfreich zu wissen, dass ein Plan B in der Schublade liegt. Inzwischen ist es nämlich die oberste Schublade.