Verl/Duisburg. Der Kapitän des MSV Duisburg stellte sich beim 3:1-Sieg in Verl bis zur letzten Sekunde in den Dienst der Mannschaft.
In der Schlussphase der Partie des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg beim SC Verl (3:1) erwischte es Marvin Knoll mal wieder. Mit schmerzverzerrtem Gesicht ging der Innenverteidiger zu Boden. Die Fans des MSV bangten, wussten aber auch, dass der Routinier notfalls mit dem Kopf unter dem Arm weiterspielen würde. Zu diesem Zeitpunkt führte der MSV nur mit 2:1 und musste angesichts der finalen Verler Druckperiode um den ersten Auswärtssieg bangen.
Knoll hielt sich auch nicht lange zur Behandlung jenseits der Seitenlinie auf. Noch vom Schmerz in der linken Hand gebeugt, signalisierte er dem Schiedsrichter vehement, dass er zurück aufs Spielfeld wollte. Da wurden Erinnerungen an den Rückrundenauftakt im Dezember wach, als der 33-Jährige beim 4:2-Sieg über den SC Freiburg II die letzten Minuten mit einem frischen Muskelfaserriss in der Leiste bestritt. Knoll wollte irgendwie im Rahmen der Möglichkeiten noch helfen.
MSV Duisburg: Bitter liefert starkes Comeback ab
Der gebürtige Berliner konnte in Verl in den letzten Minuten zur Stabilität der Abwehr entscheidend beitragen. Am Ende machte Robin Müller mit seinem Treffer zum 3:1 in der Nachspielzeit den Sack zu. „Ich glaube, mein Finger ist gebrochen“, sagte Knoll, dessen linke Hand ohnehin schon bandagiert war – wegen einer Kapselverletzung. „Verl hatte eine sehr gute Ausrichtung, sie waren sehr balldominant. Sie haben zwei Außenverteidiger, die brutale Flanken schlagen“, blickte er auf eine intensive Partie zurück. Knoll: „Aber wir wussten, dass wir nach Balleroberungen unsere Chancen bekommen würden.“
Der Kapitän sah das neue Spielsystem der Meidericher gut umgesetzt: „Wir wollten Verl überraschen. Wir wussten, dass Verl mit zwei Spitzen spielt. Wir wollten sehr kompakt bleiben. Ich denke, das hat gut geklappt.“ Joshua Bitter war nach Ablauf seiner Sperre wieder im Abwehrzentrum dabei und trug zur Stabilität der Defensive entscheidend bei. Der 27-Jährige ging kämpferisch über die Schmerzgrenze hinaus. In der Schlussphase musste er sich mit Krämpfen einer Behandlung unterziehen. Das passiert Bitter nicht so häufig. Die Meidericher gaben in der Sportclub-Arena keinen Zentimeter verloren.
Vor der Abwehr muss Trainer Boris Schommers beim nächsten Spiel gegen Viktoria Köln notgedrungen umstellen. Santiago Castaneda kassierte die fünfte gelbe Karte und ist somit am kommenden Samstag gesperrt. Damit bricht ein weiterer Sechser im Mittelfeld weg. Das könnte das Startelfdebüt für Winter-Neuzugang Erik Zenga bedeuten.