Duisburg. Im Falle eines längeren Ausfalls von Marvin Bakalorz könnte der MSV Duisburg auf dem Transfermarkt im Mittelfeld unter Zugzwang geraten.
Ligastart, englische Woche, komplizierte Witterungsbedingungen: Die Drittliga-Kicker des MSV Duisburg reisen vor diesem Hintergrund am Freitag per Flugzeug nach München. Die Zebras wollen sich bestmöglich vorbereitet am Samstag beim Auswärtsspiel beim TSV 1860 München (16.30 Uhr, Grünwalder Straße) präsentieren. Marvin Bakalorz wird nicht in den Flieger Richtung Bayern steigen. Der 34-Jährige fällt mit einer Knieverletzung aus. Das dämpft die Stimmung beim Tabellenvorletzten. Die Dauer des Ausfalls war am Donnerstag noch offen.
Bakalorz zog sich die Verletzung am Mittwoch beim Training in einem Zweikampf zu. „Wir müssen abwarten, was die Untersuchungen ergeben“, sagte Trainer Boris Schommers am Donnerstag. MSV-Sportchef Chris Schmoldt geht davon aus, dass der defensive Mittelfeldspieler zumindest in der englischen Woche nicht zur Verfügung steht. Ein längerer Ausfall des 34-Jährigen würde schon ins Kontor schlagen. „Ich mache mir da schon Sorgen. Baka ist ein wichtiger Spieler – nicht nur auf dem Platz, sondern auch in der Kabine.“
Die Diagnose kann Einfluss auf die Planungen der Meidericher in der aktuellem Transferphase, die am 1. Februar endet, haben. Nach den Verpflichtungen der Offensivkräfte Daniel Ginczek und Ahmet Engin prüfen die Verantwortlichen weiterhin die Machbarkeit eines weiteren Transfers. Trainer Boris Schommers wünscht sich dies, zeigt sich dabei bei der Besetzung bestimmter Positionen flexibel. Sollte Marvin Bakalorz langfristig ausfallen, wäre auch die defensive Mittelfeldposition eine Option.
Grundsätzlich gilt aber für Schmoldt: „Wir müssen schauen, was machbar ist.“ Mit den Verpflichtungen von Daniel Ginczek und Ahmet Engin haben sich die Meidericher bereits gestreckt, ein weiterer Transfer wäre finanziell kein Selbstläufer. Weiterhin hoffen die Duisburger, dass der ein oder andere Spieler mit limitierter Perspektive aus dem aktuellen Kader noch einen neuen Klub findet. Dann hätte der MSV bei einer Neu-Verpflichtung mehr Optionen.
MSV Duisburg plant weiter mit Baran Mogultay
Bis zum Saisonende soll Baran Mogultay, dessen Berater unlängst auch einen Wechsel in diesem Winter ins Gespräch gebracht hatte, beim MSV bleiben. Chris Schmoldt geht davon aus, dass der Linksverteidiger frühestens im Sommer den Verein verlassen wird. „Ich bin mir auch sicher, dass sich Baran für uns voll reinhängen wird.“ „Baran ist für mich ein wichtiger Spieler und ein wichtiger Bestandteil für die Rückrunde“, sagt Coach Boris Schommers, der dem 19-Jährigen attestiert, gut zu trainieren.
Überraschend gut hat sich in dieser Woche Marvin Knoll auf dem Trainingsplatz präsentiert. Der 33-Jährige hat den Muskelfaserriss in der Leiste schneller als ursprünglich gedacht auskuriert und steht für das Spiel in München ebenso zur Verfügung wie Sebastian Mai, der nach seiner Grippe-Erkrankung wieder bei Kräften ist. „Das war überragend für mich, wie Knolli das gemacht hat. Er ist für mich ein Paradebeispiel dafür, wie der Spirit in der Mannschaft ist“, lobt Schommers Knoll intensive Arbeit in der Reha in den letzten Wochen.
Damit stehen mit Mai und Knoll nun zwei Spieler, die zuletzt außen vor waren, in München für die Innenverteidigung zur Verfügung. Vor der Winterpause, als Sebastian Mai im Sturm ausgeholfen hatte, bildete Marvin Knoll mit Joshua Bitter eine starke Innenverteidigung. Nun wird Daniel Ginczek stürmen und der Trainer hat in der Defensive die „Qual der Wahl“, wie er am Donnerstag sagte. Mais Rolle als Mannschaftskapitän dürfte bei der Entscheidungsfindung ebenso eine Rolle spielen wie der Fakt, dass es bei drei Spielen innerhalb einer Woche auch auf die Belastungssteuerung ankommen wird.