Duisburg. Ahmet Engin freut sich über die Rückkehr zu seinem Herzensverein MSV. Der junge Familienvater geht positiv an die Aufgabe heran.

Seine Wohnung in Neukirchen hat Ahmet Engin nie aufgegeben. Die Schlüssel passen noch ins Schloss, der 27-Jährige hat mit seiner Rückkehr zum Fußball-Drittligisten MSV Duisburg auch privat wieder gewohntes Terrain betreten. Der Heimkehrer will nun dazu beitragen, dass die Zebras den Klassenerhalt packen. Der Flügelspieler wechselte am Montag offiziell vom griechischen Erstligisten Volos NPS zu den Meiderichern. Für Ahmet Engin ist es ein Vereinswechsel mit vielen Emotionen. „Der MSV ist für mich eine absolute Herzensangelegenheit. Ich will dem MSV helfen“, unterstreicht der Offensivmann.

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Engin hatte im Sommer in der Kleinstadt am Pagasitischen Golf – knapp 100.000 Menschen leben in Volos – angeheuert. Der Kicker spricht von einer „wunderschönen Stadt am Meer.“ Sportlich lief es aber nicht so, wie er sich das vorgestellt hatte. In der ersten Serie kam Ahmet Engin nur auf acht Einsätze als Einwechselspieler. Er hätte seinen Vertrag – bei weitaus angenehmeren Temperaturen – auch erfüllen können, für die Mission in Duisburg nimmt er aber auch gerne die aktuellen Minusgrade in Kauf.

Ahmet Engin (links) im November für den griechischen Erstligisten Volos NPS im Spiel gegen PAOK Saloniki im Einsatz.
Ahmet Engin (links) im November für den griechischen Erstligisten Volos NPS im Spiel gegen PAOK Saloniki im Einsatz. © firo Sportphoto | firo Sportphoto / Intime

Ahmet Engin sagt: „Es gibt im Leben auch wichtigere Dinge, als im Ausland Fußball zu spielen.“ In seiner Wohnung in Neukirchen musste er im Rahmen des Umzugs nun auch ein Kinderzimmer einrichten. Vor vier Wochen erblickte Töchterchen Elisa in Griechenland das Licht der Welt. Nun freuen sich auch Eltern und Schwiegereltern darüber, dass die junge Familie in ihrer Nähe lebt. „Das tut uns als Familie gut“, sagt Engin.

Gutgetan haben ihm auch die letzten zweieinhalb Jahre in der Türkei und in Griechenland. Im Sommer 2021 hatte Engin den MSV nach zehn Jahren verlassen. Beim türkischen Erstligisten Kasimpasa Istanbul ging ihm das Herz auf. „Ich habe mir in der Türkei den Traum erfüllt, gegen die Großen zu spielen“, sagt Engin über sein zweijähriges Gastspiel in der zweiten Heimat. Mit Stolz berichtet er, dass er gegen Besiktas ein Tor erzielt und gegen Fenerbahce einen Assist beigesteuert hat.

Ich habe mir in der Türkei den Traum erfüllt, gegen die Großen zu spielen.
Ahmet Engin - MSV-Rückkehrer

Im Alter von 14 Jahren war Ahmet Engin 2011 vom KFC Uerdingen in das Nachwuchsleistungszentrum des MSV gewechselt. Über die Jugendmannschaften gelang ihm in Meiderich der Sprung in den Profikader. Sein Zweitliga-Debüt feierte er am 22. August 2015 unter Trainer Gino Lettieri bei der 0:2-Niederlage beim Karlsruher SC als Einwechselspieler. Kapitän war damals der heutige MSV-Funktionär Branimir Bajic. Auf der defensiven Außenbahn war damals Rolf Feltscher unterwegs. Als Feltscher im Sommer 2021 zum MSV zurückkehrte, hatte Engin kurz zuvor die Westender Straße verlassen. Das Wiedersehen haben sie nun nachgeholt. Aus dem aktuellen Kader waren zudem Joshua Bitter und Tobias Fleckstein noch gemeinsam mit Engin in Zebrastreifen unterwegs gewesen.

Auch aus der Ferne hatte Engin den MSV im Blick

Dass Ahmet Engin zunächst nur bis zum Sommer beim MSV unterschrieben hat, spielt für ihn nur eine untergeordnete Rolle. Er will entscheidend dazu beitragen, dass die Meidericher ihr Klassenziel erreichen. Diese Aufgabe geht Engin selbstbewusst an. „Ich bin ein positiver Mensch. Ich glaube fest daran, dass wir nicht absteigen werden. Danach schauen wir weiter“, so der 27-Jährige, der an der alten Wirkungsstätte wahrscheinlich auf dem rechten offensiven Flügel zum Einsatz kommen wird. Zuletzt war Engin primär auf der linken Außenbahn aktiv gewesen.

Der Kontakt zum MSV war in den letzten zweieinhalb Jahren nie abgerissen. Ahmet Engin, der gemeinsam mit Daniel Ginczek als weiterem Neuzugang für deutlich mehr Schwung im Angriff sorgen soll, hat die Entwicklung der Zebras auch aus der Ferne weiter verfolgt: über die sozialen Internetmedien und vor dem Fernseher. Ahmet Engin schmunzelt dabei: „Ich bin halt auch ein Fan.“