Duisburg. Trainer Boris Schommers hat eine klare Vorstellung davon, wann er die erhofften Verstärkungen in Meiderich begrüßen kann.

In die Matsche schmeißen mussten sich die Zebras nun gerade nicht. Trotz des Hundewetters. Das erste Training nach den kurzen Weihnachtsferien absolvierten am Mittwochnachmittag die Kicker des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg gleichwohl auf „schmierigem Boden“. So beschrieb Trainer Boris Schommers die tiefe Wiese auf dem Trainingsgelände an der Westender Straße.

Boris Schommers schaute beim ersten Training genau hin.
Boris Schommers schaute beim ersten Training genau hin. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Der weiche Boden vermittelte schon mal einen Vorgeschmack auf die Aufgabe ab dem 20. Januar, wenn es bei 1860 wieder losgeht. Der Spielverein muss mit dem tiefen Geläuf, vier Zähler gegenüber der Konkurrenz gutzumachen, klarkommen. In die Matsche schmeißen müssen sich die Kicker dafür nicht. Vielmehr ist sauberer Fußball gefragt.

Zu den ersten Eindrücken des ersten Trainings in 2024: Niemand hat sich Winterspeck angefuttert. „Bei den drei, vier Kandidaten, die man so auf dem Zettel hat, da war es okay“, sagte der Coach, ohne bereits intensiv auf die Waage im Kabinentrakt geschaut zu haben. Was er festgestellt hat: „Als wir uns getroffen haben, hat man gemerkt, dass die Spieler mit einem guten Spirit kamen und Bock haben.“ Ein Indiz dafür ist: Alle Spieler haben ihre privaten Laufeinheiten daheim absolviert. Drittens: Es waren nicht alle da. Sebastian Mai fehlte mit einem grippalen Infekt. Marvin Knoll arbeitet sich an seinem Muskelfaserriss in der Leistengegend ab. Der Trainer berichtete von angemessenen Heilungsfortschritten.

Der Bald-Nürnberger Caspar Jander ging früher in die Kabine.
Der Bald-Nürnberger Caspar Jander ging früher in die Kabine. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Pascal Köpke konnte mit seiner Knieverletzung nicht voll mitmachen. Chinedu Ekene – ebenfalls Knie – pausiert weiter. Ersatztorhüter Dennis Smarsch – Patellasehnenverletztung – setzte außerdem aus. Caspar Jander, gesundheitlich leicht angeschlagen, ging ebenso wie Marvin Bakalorz (aus gleichem Grund) etwas früher in die Kabine.

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Wen man am meisten vermisste, das waren die Männer, die noch keinen Namen und keine Trikotnummer haben. Trainer Boris Schommers hätte gerne mit den Neuzugängen für den Sturm die Vorbereitung begonnen. Die Vertragsangebote sind offenbar verschickt. Auf die Antworten wartet Sportdirektor Chris Schmoldt weiter mehr oder weniger ungeduldig.

Schommers: „Klares Ziel, bis Montag mindestens einen Neuzugang hier zu haben“

Sein oberster Übungsleiter hielt sich mit seiner Enttäuschung zurück: „Bei der Kürze der Zeit und zwei wichtigen Spielen gegen 1860 und Halle wäre es schön, die Neuzugänge schnellstmöglich hierhin zu bekommen. Natürlich hätte ich gern den einen oder anderen heute schon begrüßt, aber ich bin guter Hoffnung, dass uns das bis zum ersten Testspiel gelingt.“ Schommers weiter: „Das klare Ziel ist es, bis Montag mindestens einen Neuzugang hier zu haben.“

Am kommenden Montag üben die Meidericher gegen den niederländischen Zweitligisten FC Eindhoven den Ernstfall. Am Samstag darauf testet der MSV gegen den Regionalligisten Borussia Mönchengladbach II. Bis dahin sollten die Verstärkungen nicht nur da sein, sondern auch passen.

Denn auch das macht der Coach deutlich: „Wir haben keine Zeit. Wir brauchen einen Spieler, der in den nächsten zwei Wochen anfängt zu scoren.“ Die Partien gegen die Löwen aus München zum Auftakt der Winterpause und das Heimspiel gegen Halle am Dienstag darauf sind richtungsweisend. Beide Mannschaften sind Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt.

Daniel Ontuzans will sich für eine Verpflichtung empfehlen.
Daniel Ontuzans will sich für eine Verpflichtung empfehlen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Ein neuer Mann stand auf dem Platz. Der lettische Nationalspieler Daniel Ontuzans kann für eine Woche als Testspieler schaulaufen. Was man sicher sagen kann: Er steht bei Schommers nicht im Fokus. „Er hat im ersten Training mittrainiert. Ich habe meine 22 auf dem Platz plus ihn. Dann guckst du in der ersten Trainingseinheit im Detail nicht auf ihn“, so der Fußball-Lehrer. In den kommenden Tagen schaue man, ob und wie er dem Team in Abstiegsnot weiterhelfen kann.

Die Mannschaft holte vor den Weihnachtsferien aus fünf Spielen acht Punkte und spielte dabei mitunter richtig Fußball. Deshalb kann der Coach über die Ziele während der knappen Vorbereitungszeit sagen: „Wir haben einen großen Schritt gemacht. Es gilt weiter daran zu arbeiten.“ Man wolle bei den spielerischen Elementen weiterkommen.“ Es gehe zudem darum, „dass wir uns die Körner wiederholen, die wir in den letzten 14 Tagen haben liegen lassen.“

Der Anfang ist gemacht. Oder mit den Worten des Trainers: „Fürs Reinkommen war es eine gute Einheit.“ Am Donnerstag um 9 Uhr geht es weiter.