Duisburg. Die Einigung mit Gläubiger Schauinslandreisen verschafft dem MSV Luft zum Atmen. Die Gespräche müssen weitergehen. Ein Kommentar.

Das war ein gutes Wochenende für den Fußball-Drittligisten MSV Duisburg: Die Verantwortlichen des Krisenklubs konnten durchatmen. Das 1:1 der Zebras im Auswärtsspiel beim FC Erzgebirge Aue war verdient und nährt weiter die Hoffnungen auf eine Wende zum Guten. Trainer Boris Schommers scheint nach den ersten turbulenten Wochen das Team gerade auf Kurs zu bekommen. Weiterhin gilt: Die Situation bleibt ernst, das Team muss nachlegen.

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Mit Punkten nicht aufzuwiegen ist derweil mit die Einigung mit GläubigerSchauinslandreisen, die der MSV Duisburg bekannt gegeben hatte. Das unterzeichnete Papier gibt den Verantwortlichen sehr viel Luft zum Atmen.

Somit hängt nicht mehr ein Damoklesschwert über dem MSV Duisburg. Die Verhandlungen um Stundungen der zwei Kredite, verbunden mit viel Bangen lähmen den MSV nun nicht mehr. Zur Einordnung: Natürlich steht der MSV beim Reiseveranstalter weiterhin mit über fünf Millionen Euro in der Kreide, erlassen ist nichts. Aber die Lektüre zwischen den Zeilen der am Freitag veröffentlichten Erklärungen führt zu dieser Sichtweise: Wenn es dem MSV Duisburg eines Tages sportlich und wirtschaftlich besser geht, werden Verein und Kapitalgesellschaft die Kredite auch wieder bedienen müssen.

Gerade in Zeiten der Diskussionen um Investoren im deutschen Profifußball ist es wichtig, dass ein Verein einen Partner aus der Stadt im Boot weiß. Da existiert nicht nur eine Geschäftsverbindung, sondern auch eine Identifikation mit dem Verein. Das ist bei externen Geldgebern, beispielsweise aus Portugal oder aus der Wüste, eher selten zu erwarten. Der MSV konnte allerdings erst einmal mit dem Gläubiger Schauinslandreisen eine Einigung erzielen. Gespräche mit dem Sponsor Schauinslandreisen könnten noch folgen. Weiterhin gilt, dass der Vertrag zwischen dem Klub und dem Geldgeber aus dem Innenhafen zum Ende der aktuellen Saison ausläuft. Die Gespräche müssen weitergehen.