Sandhausen. Der MSV Duisburg gibt in Sandhausen ein erschreckendes Bild ab. Trainer Schommers sieht nur wenige Lichtblicke. Die Einzelkritik zum 0:2.

Weiter Platz 20 in der Tabelle der 3. Liga, auch im sechsten Spiel unter Trainer Boris Schommers nicht der erhoffte Befreiungsschlag: Für den MSV Duisburg sieht es ganz düster aus. Beim 0:2 in Sandhausen ließen die Zebras vieles vermissen. Nur vereinzelte Leistungen geben Anlass zur Hoffnung auf eine Wende. Die Noten für die Zebras.

MSV-Torwart Müller zwischen Glanztat und kuriosem Gegentor

Vincent Müller: Im Tor da stand ein armer Mann. Der Keeper parierte einen Kopfball von Göttlicher mit einem ganz starken Reflex. Dann wehrte einen Distanzschuss von Burcu stark ab. Aber: Kaum hatte die erste Glanztat gezeigt, fiel das kuriose 0:1 durch einen Platzfehler. Den Ball, den er zur Ecke abwehrte, lenkte ein eigener Mann zum 0:2 ins Tor. Müller zeigte in der zweiten Halbzeit erneut nach einer Ecke sein Können. Sah Gelb. Note: 2

Rolf Feltscher: Der Rechtsverteidiger kam nach überstandener Adduktorenverletzung zurück ins Team. Beim 0:1 schaute er nicht auf den Torschützen David Otto. Beim 0:2 ließ er die Ecke durchrutschen. Offensiv flankte er einmal. Sandhausens Keeper hatte keine Mühe mit dem Ball. Note: 5

Joshua Bitter (bis 17.): Der Innenverteidiger war früh im Pech. Nach einem Zusammenprall mit dem Teamkollegen Niclas Stierlin zog sich Bitter in der elften Minute einen Pferdekuss am Oberschenkel zu. Bitter versuchte es noch mal. Nach 16 Minuten war dann aber Schluss. Tobias Fleckstein ersetzte ihn. Ohne Note

Marvin Knoll: Der Abwehrmann rückte für Sebastian Mai in die Innenverteidigung. Knoll machte eine ordentliche Partie und hielt die Abwehr zusammen. An Knoll lag‘s nicht. Note: 3

MSV Duisburg in Sandhausen: keine Klarheit, keine Passgenauigkeit

Baran Mogultay: Der Linksverteidiger überzeugte defensiv. Mogultay ließ kaum Flanken in den Strafraum zu. Auf dem Weg nach vorne mangelte es an Klarheit, Zweikampfstärke und Passgenauigkeit. Note: 4

Niclas Stierlin (bis 62.): Dem Mittelfeldspieler auf der Sechs unterlief gleich nach elf Minuten eine böse Panne. Stierlin rauschte mit Bitter zusammen. Der Kollege musste daraufhin verletzt vom Platz. Im Weiteren gewohnt solide, ohne dass aus der Mitte heraus Kreatives gelang. Das sah der Trainer ähnlich und nahm Stierlin nach 60 Minuten raus. Sah kurz vor der Pause Gelb. Note: 4

Thomas Pledl: Der Trainer traute Pledl das erste Tor aus einer Spielsituation zu. Pledl bekam dazu Gelegenheit: Erst scheiterte er am Pfosten. Nach der Pause stellte sich wieder ein Bein bei einem Schussversucht entgegen. Beim Versuch einer Schlussoffensive mit einem Distanzschuss präsent. Trotzdem, Einsatzwille und Spielfreude stimmte. Note: 3

MSV-Talent Jander braucht eine Pause

Caspar Jander (bis 62.): Der U20-Nationalspieler verlor das Kopfballduell bei einer Ecke gegen Göttlicher. Müller korrigierte die Panne. Nach der Pause kam Göttlicher erneut zu einer Kopfballchance. Auf dem Weg nach vorn gelang Jander wenig. Zudem verlor er immer wieder Zweikämpfe im Mittelfeld. Santiago Castaneda erlöste ihn nach gut einer Stunde und gönnte dem Top-Talent die verdiente Ruhephase. Note: 5

Niklas Kölle (bis 76.): Der Mann auf linken Offensivseite hatte seine beste Aktion in der 26. Minute. Sein Schuss wurde jedoch geblockt. Kölle lief viel, ihm glückte aber keine gefährliche Flanke, er gewann auch keinen wichtigen Zweikampf. Note: 4

Robin Müller (bis 62.): Der Mann auf der rechten Offensivseite blieb blass. Keine echte Aktion ging von ihm aus. Dafür stürzte er vor dem 0:1 im eigenen Strafraum und machte damit den Passweg zum Tor frei. Note: 5

Sebastian Mai: Wie böse kann es laufen? Sebastian Mai sollte ganz vorn den Angriff anführen. Er machte auch ein Tor, aber es war das eigene. Nach einer Ecke prallte der Ball von seinem Oberschenkel zum 0:2 ins Tor. Mai war offensiv durchaus eine Belebung. Er bereitete eine Chance von Thomas Pledl vor und zwang aus der Distanz den Sandhäuser Keeper zu starken Parade. Nach der Pause hatte Mai bei einer Ecke eine Kopfballchance. Der Kapitän ging wahrlich voran. Aber für seinen Willen fand sich kein Weg. Sah Gelb. Note: 3

Anhari hat die besten Chancen für den MSV, zielt aber nicht gut genug

Tobias Fleckstein (ab 17.): Der Bitter-Ersatz macht einen ordentlichen Job vor dem eigenen Tor. Der Abwehrmann fiel ansonsten kaum auf. Das war gut, weil er keinen herben Fehler machte. Das war weniger gut, weil die Zebras jeden Mann brauchen, der mal eine kluge Idee für ein eigenes Tor hat. Note: 3

Marvin Bakalorz (ab 62.): Nach langer Verletzungspause kehrte der Routinier für Stierlin zurück auf die Sechser-Position. Ihm war anzusehen, dass er aus der Mitte heraus das Spiel ordnen wollte. Wirkliche Akzente setzte er aber ebenfalls nicht. Note: 3,5

Santiago Castaneda (ab 62.): Der junge Amerikaner kam, um Jander Erholungszeit zu gönnen. Eine echte Szene im Spiel hatte er nicht. Note: 4

Kolja Pusch (ab 62.): Pusch war Teil einer Mannschaft, die in der offensiven Hälfte viel Ballbesitz hatte und um Ordnung im Angriff bemüht war. Ein wirklich guter Pass fiel dem Ersatz für Robin Müller aber nicht vom Schuh. Note: 4

Hamza Anhari (ab 76.): Anhari hatte zwei Momente, als er sich durch Schnelligkeit und Stellungsspiel in gute Schussposition brachte. Das Talent zielte erneut nicht gut genug. Ohne Note