Essen. Der Traum von der Heim-EM ist geplatzt für Mats Hummels. Trotz starker Leistungen ist der BVB-Star nicht dabei. Michael Ballack äußert sich.

Im Spätherbst seiner Karriere hat Mats Hummels (35) zuletzt gezeigt, wozu er noch fähig ist. Der Abwehrchef des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund hatte entscheidenden Anteil daran, dass der BVB im Finale der Champions League steht und dort am 1. Juni gegen Real Madrid nach dem Titel greift. Hummels konnte mit seinem Siegtor im Rückspiel bei Paris Saint-Germain ein beeindruckendes Empfehlungsschreiben an Julian Nagelsmann abgeben. Doch dem Bundestrainer reichte das offenbar nicht. Am Donnerstag wurde der EM-Kader bekanntgegeben, Hummels stand nicht auf der Liste.

Ex-Nationalspieler und MagentaTV-Experte Michael Ballack könne Nagelsmanns Entscheidungen nachvollziehen, leichte Kritik am vorläufigen EM-Kader äußerte der frühere DFB-Kapitän in seiner Rolle als Magenta-Experte aber trotzdem: „Julian Nagelsmanns Herangehensweise ist klar und verständlich. Aber in so einem Turnier gibt es Unvorhersehbarkeiten und Unwägbarkeiten. Das ist immer so. Vielleicht auch, was die unterschiedlichen Typen angeht. In diesem Kader ist die Reibung schon ein bisschen rausgenommen worden.“

Ballack: „Hummels gehört leistungsmäßig in den Kader“

Damit mein Ballack die Personalien Hummels und Leon Goretzka. Der Bayern-Profi hat es ebenfalls nicht in den Kader geschafft. „Mats Hummels gehört leistungsmäßig in den Kader“, unterstreicht Ballack. „Aber er ist ein Spieler, der den Finger in die Wunde legen würde, wenn´s schlecht läuft. Und der vielleicht auch von der Öffentlichkeit dann gefordert würde. Leon Goretzka wäre auch so ein Typ. Die zwei hätten auch auf der Position 12 und 13 mitgenommen werden können. Aber das sieht Nagelsmanns Idee der Kaderzusammenstellung nicht vor.“

Ex-Nationalspieler und Magenta-Experte Michael Ballack hat sich zur Personalie Hummels geäußert.
Ex-Nationalspieler und Magenta-Experte Michael Ballack hat sich zur Personalie Hummels geäußert. © DPA Images | Monika Skolimowska

Nagelsmann hatte sich am Donnerstag zu den heiß diskutierten Personalien Hummels und Goretzka geäußert. Er habe mit beiden „längere Gespräche“ geführt, sagte der Bundestrainer bei der Bekanntgabe seines vorläufigen EM-Kaders am Donnerstag in Berlin.

EM 2024 ohne Mats Hummels: Nagelsmann „tut es weh“

„Beide waren extrem enttäuscht. Spielern mitzuteilen, dass sie nicht bei der Heim-EM dabei sind - das sind keine schönen Gespräche. Mir tut es weh, einem Spieler eine Absage zu erteilen“, sagte Nagelsmann über die „emotionalen Telefonate“. Aber, begründete er die Absagen an Rio-Weltmeister Hummels von Borussia Dortmund und den Münchner Goretzka, „die beste Mannschaft sind nicht zwingend die 22 besten Spieler. Das heißt nicht, dass die, die zu Hause sind, schlechte Menschen sind.“