Paris. BVB hat sich ins Finale gewuchtet. Und dies wurde gefeiert. Es lassen sich ikonische Bilder und lustige Videos finden. Grenzen gab es keine.

Es gibt das ikonische Bild von Marco Reus, der spielenden BVB-Legende, wie er im Pariser Stadion vor den Fans steht. Und es gibt das Video von Busfahrer Schulle, fahrende Legende, wie er, das T-Shirt längst ausgezogen, in der Kabine über einen Tisch rutscht. Dortmunds Fußballer grölen, später singen sie „Someone like you“ von Adele.

„Es war schwer, die Jungs aus der Kabine zu kriegen. Man versackt da ja relativ schnell“, sagte Julian Brandt. „Es war in der Kabine die Hölle los. Wir werden es heute genießen, sicherlich das eine oder andere Gläschen Rotwein trinken. Vielleicht kommt auch eine Zigarre raus“, berichtete Sportdirektor Sebastian Kehl.

Wenn man ins Champions-League-Finale kommt, dann ist alles erlaubt.

Eine BVB-Sensation, der etwas märchenhaftes anhaftet

Und genau dies haben die Borussen geschafft. Eine Sensation, der etwas Märchenhaftes anhaftet. Oft wurde die Elf schon kritisiert, jetzt hat sie sich in die Herzen der Anhänger gearbeitet. Mats Hummels köpfte das Tor zum Endspiel in Wembley, Dortmund benötigte Klasse, Kampf und Glück, so oft wie der Ball nach Abschlüssen der Pariser Luxusauswahl ans Aluminium klatschte.

Finale! BVB-Ekstase! Ganz links steht Marco Reus.
Finale! BVB-Ekstase! Ganz links steht Marco Reus. © AFP | ANNE-CHRISTINE POUJOULAT

All dies feierte die Elf im Domaine Reine Margot, das komplette Hotel hatte der Klub im Vorfeld gemietet. Es gab Pizza, Burger, Bier, Wein und Champagner. Die Familien und Freunde durften dazustoßen. Erst gegen 4.30 Uhr wurde es ruhiger. Einige Profis zogen aber sogar noch hinaus in das Nachtleben der französischen Metropole. Grenzen gab es keine.

Wenn man ins Champions-League-Finale kommt, dann ist alles erlaubt.

Edin Terzic voller BVB-Euphorie: „Dafür machen wir es“

„Der Glaube war da“, sagte Trainer Edin Terzic, aber es werde noch ein bisschen dauern, „bis wir das realisieren“. Und: „Wir haben das erste Mal vor dem Hinspiel gegen Eindhoven darüber gesprochen, wie kurz der Weg nach London ist. Dafür machen wir es. Wir hätten uns gewünscht, letztes Jahr in unserem Stadion so ein ähnliches Bild zu kreieren. Da sah es nach dem Spiel anders aus, aber heute konnten wir unseren Fans etwas zurückgeben, indem wir es geschafft haben, wieder gemeinsam nach London zum Champions-League-Finale zu fahren.“

Im Mai 2023 war Borussia Dortmund in einen Abgrund gestürzt, als dem Verein die sicher geglaubte Meisterschaft noch aus den Händen gerissen wurde. Nun ist die BVB-Elf auferstanden aus dem Mainz-Drama.