Dortmund. In Unterzahl rettet der BVB den Vorsprung bei Werder Bremen über die Zeit. Marcel Sabitzer sah früh Rot. Schiedsrichter Aytekin äußert sich.
Es war kein leichter Gang in die Kabine für Marcel Sabitzer (29). Nur eine Minute vor dem Halbzeitpfiff des Bundesligaspiels von Borussia Dortmund bei Werder Bremen war die Partie für den Mittelfeldspieler beendet. Für einen Tritt in die Achillessehne von Werder-Spieler Mitchell Weiser sah der Österreicher von Schiedsrichter Deniz Aytekin die Rote Karte. Sabitzer protestierte nicht, er hatte sofort eingesehen, dass dieser Platzverweise seine Berechtigung hatte. Aytekin reichte ihm anschließend die Hand. Dieses faire Verhalten Sabitzers hinderte einige Werder-Fans nicht daran, Schmähgesänge gegen den BVB-Profi anzustimmen. Der Dortmunder reagierte darauf mit einer Provokation. Sabitzer richtete seinen Zeigefinger auf die Anzeigetafel, auf der zu diesem Zeitpunkt eine 2:0-Führung für den BVB zu sehen war.
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Die Rote Karte blieb an diesem Samstagabend ohne Folgen für den BVB. Dank Donyell Malen (21.) und Jadon Sancho (38.) hielt dBorussia im engen Champions-League-Rennen Kurs und verteidigte Rang vier vorerst erfolgreich. In Unterzahl stemmte sich der BVB gegen die Angriffe der Bremer, nur den Gegentreffer durch Justin Njinmah (70.) konnte Dortmund nicht verhindern.
Rot für BVB-Spieler Sabitzer: Aytekin, Matthäus und Terzic einig
Zum Platzverweis hatte sich Sky-Experte Lothar Matthäus schon in der Halbzeitpause geäußert. Die Entscheidung Aytekins sei die richtige gewesen, sagte der Rekordnationalspieler. „Er wusste, wo er ihn getroffen hat. Dem Schiedsrichter blieb nichts anderes übrig. Sabitzer wusste auch als Erster, dass er etwas getan hat, was Dortmund schwächen würde.“
Für harte Foulspiele ist der 29-Jährige nicht bekannt. In seinem 205-Bundesligaspiel war es seine erste Rote Karte. Schiedsrichter Aytekin äußerte sich nach dem Spiel bei Sky zur Roten Karte und pflichtete Matthäus bei: „Lothar hat es treffend formuliert. Es war nicht absichtlich, aber er trifft den Spieler an einer empfindlichen Stelle. Wir müssen die Spieler schützen, aber es war sehr unglücklich.“
BVB-Trainer Edin Terzic wollte seinem Spieler keinen Vorwurf machen. Auch er bewertete den Platzverweis als unglückliche Aktion. „Ich habe nach dem Spiel mit Marcel gesprochen. Er sagte, dass er ausgerutscht ist. Es war keine Absicht, aber er trifft ihn an der Achillessehne.“ Die Rote Karte könne man geben, sagte Terzic.
BVB vor drei schweren Bundesligaspielen
Der BVB wird hoffen, dass die Strafe für den Sommer-Zugang milde ausfällt. Auf Borussia Dortmund warten in der Bundesliga schwere Aufgaben. Am Sonntag (17.3.) kommt Eintracht Frankfurt ins Ruhrgebiet, anschließend geht es gegen Bayern München und den VfB Stuttgart.