Essen. Trotz eines schwachen Auftritts hat der BVB bei Union Berlin gewonnen. Erneut enttäuscht BVB-Star Jadon Sancho. Die Einzelkritik.
Alexander Meyer: Wenn er gefordert war, blieb er souverän. Einzig sein katastrophaler Pass auf Sabitzer, der den Mittelfeldspieler und den gesamten BVB in Bedrängnis brachte (24.), war schlecht. Weil der BVB in der Folge stärker in der Offensive wurde, hatte der Torhüter einen verhältnismäßig ruhigen Nachmittag, war dann aber wieder da, wenn seine Vorderleute ihn brauchten. Note: 3
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Julian Ryerson: Sah im ersten Durchgang Gelb (45.), blieb aber sonst gewohnt unauffällig. War lauffreudigster Dortmunder, leistete sich keine Fehler. Die emotionale Verabschiedung von seinem Ex-Verein hatte er gut verpackt. Solider Auftritt. Note: 3,5
BVB-Verteidigung in Berlin durchwachsen
Niklas Süle: Immerhin blieb er sich treu: Unbeweglich und uninspiriert beobachtete er mit Nachbar Schlotterbeck in der ersten halben Stunde des Spiels, wie Union kombinierte. Dann und wann griff er ein, wenn es nötig wurde. Note: 4,5
Nico Schlotterbeck: Sein Torschuss (35.) war der erste des BVB, dieser Umstand dürfte mehr über Borussia Dortmund aussagen als alles andere. Tousart ließ ihn einmal stehen, da sah der Innenverteidiger schlecht aus (26.). Sonst hatte er keine auffälligen Situationen, das dürfte seiner Mannschaft recht gewesen sein. Note: 4
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Ian Maatsen: Er entschied mit einer starken Einzelleistung das Spiel: Er eroberte von Juranovic den Ball, lief auf Rönnow zu und schob souverän zum 2:0 ein (90.) War einer der auffälligen Dortmunder. Sein Klärungsversuch in der 56. Minute landete bei Volland, der die zu diesem Zeitpunkt beste Union-Chance liegen ließ. Note: 2,5
Marcel Sabitzer: Das erste Viertel der Partie verbrachte der Österreicher im Tiefschlaf. Das Resultat: Ein Spielaufbau zum Gruseln, bedingt auch durch Nebenmann Can, mit dem er das Gros der Ballverluste im Dortmunder Mittelfeld verantwortete. Übernahm kaum Verantwortung, ein schwaches Spiel. Note: 4,5
BVB-Kapitän Emre Can erneut schwach
Emre Can: Zu Beginn sehr viele Ballverluste, noch dazu gewohnt uninspiriert im Spielaufbau. Von seinem Kapitän muss und darf der BVB mehr erwarten als so einen schwachen Kick. Keine Verantwortung, keine Ideen, das war nichts. Note: 5
Jadon Sancho: Ein Schatten seiner selbst. Ließ immer wieder die Frage aufkommen, was sich der BVB dabei gedacht hatte, ihn auszuleihen. Dann erahnte er einen Passweg, fing den Ball ab und leitete die erste Chance des zweiten Durchgangs ein (52.). Das war ein Hingucker, der Rest eher das Gegenteil. Note: 5
BVB-Stars Sancho und Brandt enttäuschen in Berlin
Julian Brandt (bis 66.): Was er zeigte, war streckenweise besorgniserregend schlecht. Hatte zwar eine gute Chance (38.), aber auch nur, weil er im Weg stand. Wurde ausgewechselt, konnte kaum Akzente setzen. Note: 5
Karim Adeyemi (bis 78.): Bei seinem Startelf-Comeback gelang dem Offensivspieler ein Traumtor (41.), nachdem er zuvor ein Ballverlust-Festival geboten hatte. Der Treffer verlieh seinem insgesamt blassen Auftritt ein wenig Glanz. Nach dem Wechsel von der linken auf die rechte Außenbahn wurde es besser. Note: 3,5
Niklas Füllkrug: Als einziger kopfballstarker Borusse war er bei Berlins Verteidigern gut aufgehoben. Die Flanken in den Strafraum erreichten Füllkrug nicht. Von ihm war fast gar nichts zu sehen. Im zweiten Durchgang hatte er seine beste Chance, als er Rönnow mit einem strammen Schuss prüfte (52.). Note: 4,5
Salih Özcan (ab 65.): Terzic brachte ihn für Brandt - wohl ein Zeichen für das Dortmunder Anspruchsdenken. Die Partie bei den Unionern wollte der BVB nicht verlieren. Setzte keine nennenswerten Akzente. Ohne Bewertung
Jamie Bynoe-Gittens (ab 78.): Kam für den erschöpften Adeyemi, blieb ohne besondere Szene. Ohne Bewertung
Ramy Bensebaini (ab 88.): Terzic brachte ihn für Sancho. Ohne Bewertung