Eindhoven. Der BVB kommt im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei der PSV Eindhoven über ein 1:1 nicht hinaus. Ein Elfmeter sorgt für Diskussionen.
Mats Hummels redete aufgebracht auf Schiedsrichter Srdjan Jovanovic ein. Der Innenverteidiger von Borussia Dortmund beschwerte sich bei dem Serben über eine Strafstoß-Entscheidung, die er weiterhin nicht nachvollziehen konnte. Die Fans der PSV Eindhoven feierten derweil schon den Elfmeter-Treffer ihres Torjägers Luuk de Jong, der in der 56. Minute des Achtelfinal-Hinspiels am Dienstagabend den Ausgleich zum 1:1 gebracht hatte. Der Treffer des früheren PSV-Profis Donyell Malen (24.) reichte dem BVB deshalb nicht zu einem Sieg - es blieb beim 1:1 (0:1). Das Team von Trainer Edin Terzic muss sich im Rückspiel am 13. März steigern, um in der Champions League die nächste Runde erreichen zu können.
Malen, der am Samstag im Bundesliga-Spiel beim VfL Wolfsburg (1:1) noch wegen Kniebeschwerden gefehlt hatte, war rechtzeitig fit geworden und in die Startelf gerückt. Julian Brandt saß deshalb zunächst auf der Bank. Kurzfristig hatte der BVB dann noch zwei Ausfälle hinnehmen müssen: Erst meldete sich Innenverteidiger Niklas Süle am Dienstag krankheitsbedingt ab, dann verletzte sich Torwart Gregor Torwart beim Aufwärmen. Alexander Meyer stand deshalb zwischen Pfosten, während Hummels statt Süle in der Abwehrzentrale spielte.
BVB: Sorge um Niclas Füllkrug
Die Partie war gerade erst angepfiffen, da befürchteten die Dortmunder schon den nächsten personellen Rückschlag, als Niclas Füllkrug nach einem Zweikampf auf dem Rasen lag. Der Stürmer musste behandelt werden, humpelte vom Platz, konnte allerdings weiterspielen. In der Anfangsphase kam aufgrund kleinerer Fouls und Fehler auf beiden Seiten wenig Spielfluss zustande. Dann nahm die Partie allerdings Fahrt auf.
Dortmunds Linksverteidiger Ian Maatsen verlor den Ball leichtfertig an Bayern-Leihgabe Malik Tillman., der an der Strafraumgrenze abzog. Sein Schuss wurde Nico Schlotterbeck noch abgefälscht, Meyer konnte den Ball festhalten (14.). Als zwei Minuten später plötzlich eine große Lücke in der Dortmunder Abwehr klaffte, war es nach einem Pass von de Jong erneut Tillman, der aus 17 Metern flach links vorbeischoss. Das hätte die Führung für die Gasteber sein können, die unter Ex-BVB-Trainer Peter Bosz in der Eredivisie nach 22 Spielen mit 20 Siegen noch ungeschlagen sind. Eine bemerkenswerte Serie.
Donyell Malen schießt den BVB zur Führung
Allerdings gerieten sie gegen den BVB dann in Rückstand, weil Malen mit einer Einzelaktion glänzte. Marcel Sabitzer hatte den Niederländer rechts vor dem Strafraum angespielt, der 25-Jährige setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch und wuchtete den Ball, der noch leicht abgefälscht wurde, mithilfe der Latte rechts oben in den Winkel. Malen verzichtete nach dem Treffer gegen seinen Ex-Klub auf einen größeren Jubel. Er blickte lediglich mit nach oben gerichteten Zeigefingern gen Himmel
Die Dortmunder hatten aber anschließend weiterhin Glück, dass die Eindhovener ihre Möglichkeiten nicht nutzten. Johan Bakayoko zum Beispiel vergab freistehend Meyer per Volley-Schuss (37.). Die PSV brachte den BVB immer wieder in Bedrängnis, die Schwarz-Gelben agierten zudem im Aufbauspiel fahrig. Die Dortmunder Führung zur Pause war schmeichelhaft.
Borussia Dortmund mit vielen Fehlern - Grätsche von Hummels führt zum Elfmeter
Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte erhöhte Eindhoven den Druck. Den Dortmundern unterliefen weiterhin viele Fehler. Als Hummels gegen Tillman im Strafraum mit einer Grätsche einstieg, ging der 21-Jährige zu Boden. Der BVB-Routinier hatte zuerst den Ball getroffen, war aber äußerst risikoreich dabei vorgegangen. Schiedsrichter Jovanovic zeigte auf den Punkt, die Szene wurde per Videobeweis überprüft, die umstrittene Entscheidung blieb bestehen. Die Dortmunder reagierten wütend, und de Jong erzielte sein wettbewerbsübergreifend 28. Tor in dieser Saison.
Fast hätte Marius Wolf auf der Gegenseite zum 2:1 getroffen, doch Benitez war zur Stelle (72.). Ansonsten bestimmte Eindhoven das Geschehen. Der Tabellenvierte der Bundesliga hatte kaum noch Zugriff auf das Spiel, Maatsen war auf der linken Abwehrseite mit seinem Gegenspieler Bakayoko völlig überfordert. Letztlich zeigte Terzics Mannschaft eine Leistung, die ins Bild des Wolfsburg-Auftritts passte. Damit kann Dortmund, ungeachtet des Elfmeter-Pfiffs, nicht zufrieden sein.