Dortmund. Der Linksverteidiger ist für Borussia Dortmund schon jetzt wichtig. Ihn zu halten wird schwierig, weil es auch andere Baustellen gibt.

Nicht einmal drei Wochen ist Ian Maatsen nun bei Borussia Dortmund angestellt. Drei Spiele hat er schon von Beginn an absolviert. Zwei Szenen hat er in seinen 270 Einsatzminuten produziert, die einen Platz im Saisonrückblick des BVB haben dürften. Da war einmal Maatsens scharf gezirkelter Pass über das halbe Spielfeld in den Lauf von Donyell Malen im Spiel gegen Köln. Und am Sonntag kam eine perfekt ausgeführte Rettungsgrätsche gegen Matus Bero vom VfL Bochum hinzu.

Auch wenn es noch verfrüht für eine abschließende Einschätzung ist. Sowohl die Leihe von Maatsen als auch die von Jadon Sancho tut dem Dortmunder Spiel gut. Die Verantwortlichen haben im Winter eine Fehlplanung des Kaders korrigiert, indem sie ihm auf zwei Schlüsselpositionen mehr Kreativität und Spielkultur verpasst haben. Es gibt schon jetzt einige Argumente, die dafür sprechen, vor allem Maatsen über den Sommer hinaus zu binden – die Qualifikation für die Champions League vorausgesetzt.

BVB: Hochdotierte Verträge laufen aus

Finanziell müsste sich der BVB selbstverständlich strecken, um Maatsen vom FC Chelsea abzuwerben. Eine Ablöse von über 30 Millionen Euro für einen Linksverteidiger schüttelt man nicht mal eben aus dem Ärmel, auch als regelmäßiger Königsklassen-Teilnehmer nicht, dem weitaus weniger Geld als englischen Mittelklasse-Klubs zu Verfügung steht.

Ian Maatsen hat bei Borussia Dortmund schon Eindruck hinterlassen.
Ian Maatsen hat bei Borussia Dortmund schon Eindruck hinterlassen. © Jürgen Fromme /firo Sportphoto | Jürgen Fromme

Die Entscheidung würde durchaus leichter fallen, wenn Maatsens Position die einzige im Kader wäre, auf der Optimierungsbedarf herrscht. Dem aber ist nicht so.

Ob es für die beiden Routiniers Marco Reus und Mats Hummels weitergeht, ist offen. Bei einem Hummels-Abschied benötigten die Dortmunder einen Innenverteidiger mit Stammplatz-Potenzial. Im Falle von Thomas Meunier und Marius Wolf laufen zwar hochdotierte Verträge aus, doch ihre Kaderplätze müssten aufgefüllt werden. Und auch das defensive Mittelfeld hat sich insbesondere im Spielaufbau während der Hinrunde als Stelle erwiesen, der einer qualitativen Verstärkung bedarf.

Auch interessant

Die Richtung stimmt beim BVB: Niclas Füllkrug (re.), hier mit Salih Özcan, zeigt das schon an.
Von Stefan Döring und Christian Woop