Dortmund. Borussia Dortmund nimmt das Training wieder auf - ohne Profi-Linksverteidiger. Die Suche nach Verstärkungen läuft auf Hochtouren.
Sie waren nicht nur überpünktlich, sie erweckten auch den Eindruck, als hätte man in Brackel die Zeit zurückgedreht. Sven Bender und Nuri Sahin fuhren am Dienstagmorgen per Fahr-Gemeinschaft auf Borussia Dortmunds Trainingsgelände, durch das Tor, das sie als Fußballprofis unzählige Male passiert haben – nun zum ersten Mal als Co-Trainer bei ihrem langjährigen Arbeitgeber.
Mit einem Paukenschlag hatten die Dortmunder Verantwortlichen ja das Jahr 2023 beendet und Sahin, 35, sowie Bender, 34, als Assistenten von Edin Terzic verpflichtet. Sie sollen helfen dabei helfen, den BVB vor allem in der Bundesliga wieder in die Spur zu bringen. An ihrem ersten Arbeitstag begutachten sie zunächst die Leistungsdiagnostik nach der kurzen Winterpause.
Am Mittwoch sitzen dann sie mit an Maschine EW 1909, die den Dortmunder Tross aus dem Ruhrgebiet nach Malaga fliegt. Bis 9. Januar residiert der BVB dort im Trainingslager im südspanischen Marbella. Auf dem Programm stehen Testspiele gegen den niederländischen Klub AZ Alkmaar (6. Januar) und Standard Lüttich (9. Januar) aus Belgien.
BVB fehlen die Linksverteidiger Ryerson und Bensebaini
Die drei Verletzten Julian Ryerson (26, Innenband), Karim Adeyemi (21, Syndesmosebandanriss) und Felix Nmecha (23, Hüfte) sollen mit an Bord sitzen. Da ja auch der Großteil der medizinischen Abteilung in Andalusien vor Ort sein wird, erachten es die Dortmunder als sinnvoll, dass Ryerson, Adeyemi und Nmecha ihr Aufbau-Programm bei der Mannschaft fortführen.
Ryerson etwa dürfte noch einige Wochen fehlen, was den BVB vor ein großes Problem stellt. Weil Ramy Bensebaini im für den Klub ungünstigen Fall bis Mitte Februar mit Algerien am Afrika-Cup teilnehmen wird, hat Trainer Terzic zum Bundesliga-Wiederbeginn am 13. Januar bei Darmstadt 98 (18.30 Uhr/Sky) und in den Spielen danach keine Alternativen auf der Linksverteidiger-Position.
BVB plant ein Leihgeschäft
Die Suche nach einem Ersatz genießt beim BVB in diesem Winter höchste Priorität, im besten Fall wird sie in den kommenden Tagen abgeschlossen sein, sodass derjenige noch nach Marbella hinterherreisen könnte. Weil das Transferbudget erschöpft ist, betrachten die Dortmunder eine Leihe als geeignete Variante. Sollten die Konditionen stimmen, wäre auch eine anschließende Kaufoption denkbar. Klar ist aber: Unter diesen Voraussetzungen können sie keine Stammkraft eines europäischen Top-Klubs abwerben.
Ins Profil aber würde jemand wie Ian Maatsen passen. Der 21-Jährige vom FC Chelsea ist nach Informationen dieser Redaktion einer der Kandidaten beim BVB. Maatsen ist niederländischer U21-Nationalspieler und steht bei den Blues noch bis 2025 unter Vertrag, konnte sich dort aber nicht durchsetzen. Die vergangenen drei Saisons verbrachte Maatsen schon auf Leihbasis beim FC Burnley, Coventry City und Charlton Athletic.