Augsburg. Foul oder nicht? Dortmund diskutiert über den Rückstand in Augsburg. BVB-Stürmer Füllkrug hat eine klare Meinung - aus Eigenerfahrung.

Nico Schlotterbeck tuschelte in der Mixed Zone des Augsburger Stadions mit Ermedin Demirovic. Es war nicht ganz herauszuhören, was der Innenverteidiger von Borussia Dortmund mit dem Angreifer des FCA sagte. „50:50“, konnte man verstehen - und damit war auch klar, um was es ging: die 23. Minute im Spiel zwischen dem BVB und Augsburg, das 1:1 (1:1) endete.

Da war nämlich Demirovic nach einem leichten Rempler gegen Schlotterbeck alleine aufs Tor von Gregor Kobel zugelaufen, guckten den Schlussmann des BVB aus und schob zur Augsburger Führung ein. Kein Foul, entschied Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck. Davon ließ er sich auch nicht nach Ansicht der TV-Bilder abbringen - was Schlotterbeck ärgerte.

BVB: Das sagt Schlotterbeck zum 0:1

„Er gibt mir einen Gehfehler“, meinte er später im Gespräch mit Journalisten. „Mir geht es gar nicht um oben, oben ist das normal. Er schubst mich, ich will weiterlaufen und dann bekomme ich den Gehfehler. Wenn der Schiri es so sieht, ist es kein Foul und man muss es so akzeptieren. Ich muss es besser lösen, das ist dann auch mein Ding.“

BVB-Profi Nico Schlotterbeck (re.) klatscht mit Trainer Edin Terzic ab.
BVB-Profi Nico Schlotterbeck (re.) klatscht mit Trainer Edin Terzic ab. © DPA Images | Tom Weller

Der 24-Jährige war schließlich in der besseren Position, ließ sich dann allerdings abkochen. „Ein individueller Fehler“, sei es schon gewesen, sagte Schlotterbeck. Einige Mitspieler sahen es ähnlich, Niclas Füllkrug aber hatte eine andere Einschätzung - aus Eigenerfahrung. „Wenn man sich anschaut, was ich für Fouls gepiffen bekomme, wenn ich nur meine Hüfte reinstelle, dann das heute nicht zu pfeifen? Ich glaube, dass sich niemand beschwert hätte, wäre das Foul gegeben worden“, meinte er.

BVB-Trainer Edin Terzic will lieber nichts sagen

Trainer Edin Terzic wollte zu der Szene, die das Spiel mitentschied, lieber nichts sagen. „Das Problem bei uns Trainern ist, dass wir nach unserer Meinung gefragt werden“, meinte er nun. „Wenn wir unsere Meinung kundtun, heißt es, dass wir eine Ausrede haben. Wenn wir nichts sagen, wird uns vorgeworfen, wir hätten keine Meinung. Ich habe mir vorgenommen, Schiedsrichter-Entscheidungen nicht mehr zu kommentieren. Aber natürlich haben wir es etwas anders gesehen als der Schiedsrichter.“