Dortmund. Ergebnis und Auftreten stimmen bei Dortmund in der Champions League. Nun muss im Alltag nachgelegt werden. Ein Kommentar.
Das Ergebnis, das Wichtigste im Fußball? Jein. Borussia Dortmund lieferte für diese These am Mittwochabend mal wieder ein Beispiel.
Am Ende stand ein 1:1 gegen Paris Saint-Germain, Platz eins in der vermeintlichen Champions-League-Todesgruppe F ist gesichert, Dortmund kann für das Achtelfinale planen. Das war so vor einigen Wochen nach dem schwachen Auftakt in Paris (0:2) und dem wenig berauschenden 0:0 gegen die AC Mailand so nicht zu erwarten gewesen. Die Fans quittierten den Gruppensieg mit großem Applaus.
Dass die Menschen zufrieden und zuversichtlich ihre Heimreise antraten, lag vor allem aber an der Art und Weise, wie ihre Mannschaft gegen PSG agierte. Sie war bereit, gegen die französische Starauswahl in einen offenen Schlagabtausch zu gehen. Sie scheute nicht davor zurück, ihr eigenes Spiel aufzuführen. Sie mauerte nicht wie noch im Hinspiel. Niklas Süles Jürgen-Kohler-Gedächtnisgrätsche stand sinnbildlich für ein beherztes Auftreten.
BVB: Selbst bei Niederlage hätte es Applaus gegeben
Weil Paris um Kylian Mbappé aber eben über eine herausragende Qualität verfügt, hätte der BVB das Spiel auch gut und gerne verlieren können. So kurios es klingt: Selbst wenn es so gekommen wäre, Paris noch das 2:1 erzielt hätte, der Gruppensieg verpasst worden wäre – es hätte mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Dortmunder Anhang dennoch Applaus gegeben. Das bleibt von diesem Champions-League-Abend, nicht unbedingt bloß das nackte Resultat.
Die Dortmunder, das haben sie auch gleich nach Abpfiff klar ausgesprochen, bewerten diese Leistung nun auch als Verpflichtung, in der Bundesliga ihr Königsklassen-Gesicht zu zeigen. Im Alltag nämlich hakte es, derzeit belegt das Team nur den fünften Platz, der nicht zur Teilnahme an der Champions League in der kommenden Saison berechtigen würde.
BVB muss in der Liga nachlegen
Punkte hat der BVB gegen alle vier Top-Klubs liegen gelassen, nur ein Remis gegen Bayer Leverkusen sprang heraus – schon das reicht aus, um Kritik am hochbezahlten Kader zu zulassen. Teilweise aber waren die Leistungen, nicht nur gegen die Vereine von der Tabellenspitze, besorgniserregend, inspirationslos, manchmal sogar planlos.
Ergebnis und Auftreten. Wie man beides in Einklang bringt, hat Borussia Dortmund gegen PSG bewiesen.