Stuttgart. Der BVB verlor beim VfB Stuttgart verdient 1:2 und ist damit gut bedient. Nur wenige Spieler erreichten halbwegs Bundesligaformat. Die Noten.

Gregor Kobel: Zu spät gegen Undav - das gab zu Recht Elfmeter und Gelb. Bügelte das aber wieder aus, indem er Führichs schwachen Strafstoß abwehrte (11.). Gut gegen Millots auch recht zentralen Schuss (20.). Ganz stark gegen Leweling (31.), bei Undavs Ausgleichstreffer dann aber machtlos (36.), später wieder mit vielen Glanztaten. Es war nur dem Torhüter zu verdanken, dass der BVB lange vom glücklichen Punktgewinn träumen dürfte. Ein Manko: In der Spieleröffnung war er zu unsauber. Zweites Manko: Er verschuldete mit schlechtem Timing auch den zweiten Stuttgarter Elfmeter und hatte großes Glück, dass das nicht Gelb-Rot nach sich zog.

Note: 3,5

BVB-Verteidiger Niklas Süle läuft oft nur hinterher

Niklas Süle: Begann auf der rechten Seite, wechselte nach Hummels‘ Verletzung nach innen - bekam aber nirgends wirklich Zugriff auf die flinken Stuttgarter Angreifer. Fing sich immerhin nach der Pause ein wenig - bis ihm Silas vor dem entscheidenden Elfmeterpfiff davonlief.

Note: 5

Mats Hummels (bis 28.): Ließ Undav vor dem Elfmeterpfiff im Rücken entwischen (11.) und war auch bei diversen Kontern der Schwaben recht verloren. Musste nach nicht einmal einer halben Stunde verletzt runter.

Note: 4,5

BVB-Verteidiger Nico Schlotterbeck spielte schwach.
BVB-Verteidiger Nico Schlotterbeck spielte schwach. © Getty Images | Christian Kaspar-Bartke

Nico Schlotterbeck: Leistete sich einige sehr gefährliche Fehlpässe und Ballverluste im Aufbauspiel, einmal gar im eigenen Strafraum, worauf Kobel retten musste (20.). Lief auch viel hinterher, war aber immerhin noch dann und wann zur Stelle, um in letzter Sekunde einen Fuß zwischen Ball und BVB-Tor zu bekommen. Fast mit einem Eigentor - aber der Ball trudelte knapp daneben, nachdem Bensebaini ihn anköpfte (60.).

Note: 5

Julian Ryerson: Rettete erst gut und spielte dann dem freistehenden Leweling im Strafraum in die Füße (31.). Wenig später gelang ihm dies auf der richtigen Seite, als sein Ball zum Torschützen Füllkrug durchrutschte (36.). Es sollte die einzig wirklich gute Aktion bleiben.

Note: 5

BVB-Abräumer Salih Özcan kam nicht in die Zweikämpfe.
BVB-Abräumer Salih Özcan kam nicht in die Zweikämpfe. © DPA Images | Tom Weller

Salih Özcan: Mittelfeldabräumer steht in seiner Aufgabenbeschreibung, aber zum Abräumen kam er kaum einmal, weil er gar nicht erst in die Zweikämpfe kam. Im Aufbauspiel keine Hilfe gegen die stark pressenden Stuttgarter.

Note: 5

Marcel Sabitzer: Vor dem Führungstor lief er sich gut frei und schickte den Vorlagengeber Ryerson (36.). Von derart effektiven Vorstößen war ansonsten nichts zu sehen, von guten Szenen gegen den Ball auch nicht - bis sein Schuss aus der Drehung an den Pfosten klatschte (61.).

Note: 4,5

BVB-Nationalspieler Julian Brandt dramatisch schlecht

Julian Brandt (bis 45.): Seit anderthalb Jahren die wandelnde Konstante im Dortmunder Spiel, in Stuttgart aber dramatisch unter seinen Möglichkeiten. Hatte eine nennenswerte Szene, als Adeyemi ihn bei einem Konter allein in Richtung Tor schickte - doch der Ball versprang derart weit, dass er 20 Meter entfernt ins Aus trudelte (35.). Zur Halbzeit ausgewechselt.

Note: 5,5

Felix Nmecha (bis 63.): Hatte immerhin ein paar ordentliche Szenen im Mittelfeld, war aber wie alle Dortmunder weit entfernt von einem guten Auftritt - auch weil sein Defensivverhalten schlecht war und seine Positionierung nicht viel besser.

Note: 5

BVB-Angreifer Karim Adeyemi ging in Stuttgart unter.
BVB-Angreifer Karim Adeyemi ging in Stuttgart unter. © Getty Images | Adam Pretty

Karim Adeyemi (bis 45.): Zeigte zuletzt einen zarten Aufwärtstrend, in Stuttgart aber war davon gar nichts zu sehen. Fiel nur durch Fehlpässe, Ballverluste im Dribbling, unnötige Fouls und überflüssige Diskussionen mit dem Schiedsrichter auf, wodurch er schon früh gelb-rot-gefährdet war. Rettete sich immerhin in die Halbzeitpause.

Note: 5,5

Niclas Füllkrug (bis 77.): Sein Trainer Edin Terzic hatte ihn zwei Tage vor dem Spiel deutlich kritisiert für die jüngsten Bundesliga-Auftritte und eine Steigerung eingefordert. Die gab es nicht zu sehen, weil der Mittelstürmer über weite Phasen gründlich abgeschnitten war vom Nachschub. Und doch stand er einmal richtig am langen Pfosten, als Ryersons Flanke durchrutschte, und schob sicher ein (36.). Der Treffer kam dermaßen aus dem Nichts, dass er sich gar nicht richtig zu jubeln traute.

Note: 5

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Rami Bensebaini (ab 28.): Der Linksverteidiger kam für den verletzten Hummels und machte die Abwehr eher noch anfälliger. Beispiel: Vor dem 1:1-Ausgleichstreffer ließ er den Vorlagengeber Leweling nach einem simplen langen Ball laufen (42.). Gewann recht viele Zweikämpfe - aber die entscheidenden dann aber nicht. Note: 5

Auch die Wechsel bringen dem BVB keinen Schwung

Donyell Malen (ab 46.): Kam für Adeyemi, konnte sich aber nie wirkungsvoll durchsetzen. Immerhin etwas besser im Spiel als Adeyemi. Note: 5

Marco Reus (ab 46.): Kam für Brandt, konnte aber nichts mehr ausrichten. Immerhin etwas präsenter als Brandt. Note 4,5

Giovanni Reyna (ab 63.): Kam für Nmecha. Ohne Note

Youssoufa Moukoko (ab 77.): Kam für Füllkrug. Ohne Note