Dortmund. Das BVB-Spiel gegen die AC Mailand wird Hinweise darauf geben, in welcher Verfassung sich Dortmund befindet. Die Borussia gibt sich trotzig.

Man muss schon etwas länger suchen, um am Dienstagmittag vor dem Dortmunder Stadion Hinweise zu erkennen, dass hier, an einem der bekanntesten Spielorte Europas, einen Tag später eine besondere Begegnung angepfiffen werden soll. Der BVB empfängt am zweiten Spieltag der Champions League die AC Mailand (21 Uhr/DAZN). Zwei Klubs, die bereits den begehrten Klubwettbewerb gewonnen haben, die für Emotionen, für Leidenschaft stehen, und die ein Erfolgserlebnis benötigen, um das Achtelfinale im Blick zu behalten.

Am Dienstag aber gehen nur wenige Menschen an den Tribünen vorbei, aus grauen Wolken tröpfelt Regen, der Wind pustet bunte Blätter durch die Luft. Immerhin trotzt eine kleine Gruppe italienischer Fans dem Wetter und lässt sich vor dem Stadion fotografieren. Einmal lächeln, dann ziehen sie weiter.

BVB gegen AC Mailand: Über 80.000 Karten sind verkauft

Mittwochabend werden sich die Fußballliebhaberinnen und Fußballliebhaber vor den Eingangstoren drängeln, über 80.000 Karten sind verkauft. Eng geht es zu in der Gruppe F; Dortmund hat das erste Spiel bei Paris Saint-Germain zu mutlos 0:2 verloren, die AC Mailand hat zu Hause gegen Newcastle United 0:0 gespielt. Paris gilt als Favorit. Mailand, Newcastle und der BVB hoffen, sich als Gruppenzweiter für das Achtelfinale zu qualifizieren. Der Mittwoch wird Aufschluss darüber geben, wer sich größere Chancen ausrechnen darf.

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In Dortmund wird dieses Spiel zudem Hinweise liefern, wie weit der Vizemeister nun wirklich ist. Die Ausbeute in der Bundesliga, 14 Punkte aus sechs Spielen, stimmt. Erreicht wurden diese Erfolge jedoch nicht durch spielerischen Glanz, sondern viel mehr durch Einsatz, Willen und Glück. Sobald ein Gegner in den vergangenen Partien die Dortmunder in der eigenen Hälfte attackierte, fehlten die Ideen und die Ruhe, um damit umzugehen. Die Borussia erschien trotz der Siege angreifbar und wacklig. In der Champions League dürften solche Leistungen nicht reichen. Dies zeigte sich in Paris, als die Schwarz-Gelben kaum zu Chancen kamen.

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BVB-Stürmer Niclas Füllkrug: „Gewinnen ist immer gut“

Durch diese Niederlage steht der BVB im ersten Königsklassen-Heimspiel bereits unter Druck. „Das Spiel in Paris haben wir uns anders vorgestellt. In der Regel braucht man in einer Gruppe etwa zehn Punkte, um weiterzukommen“, meint Edin Terzic, Dortmunds Trainer. „Wenn man das runterrechnet, weiß man um die Wichtigkeit der Heimspiele.“ Die Gruppe sei schwierig, aber er glaube daran, dass seine Mannschaft gegen Mailand zu vielen Möglichkeiten kommen werde. „Wir haben in den vergangenen Spielen sehr viele gute Dinge angestoßen, die werden wir auch morgen sehen.“

Niclas Füllkrug, BVB-Stürmer.
Niclas Füllkrug, BVB-Stürmer. © dpa

Nationalstürmer Niclas Füllkrug, in diesem Sommer von Werder Bremen gekommen, lobt seine neue Mannschaft. Seit sechs Monaten sei Dortmund in der Bundesliga ungeschlagen, die vergangenen drei Spiele habe man gewonnen, spielerisch könne das daher gar nicht so schlecht sein, meint Füllkrug. „Mir missfällt die Wahrnehmung des Ganzen. Wir haben einen Siegeswillen, der sichtbar ist, der extrem ist. Wir dürfen selbstbewusst sein. Wir haben viele gute Jungs da, die die richtige Mentalität an den Tag legen.“ Und vor allem: „Gewinnen ist immer gut.“

BVB: Marcel Sabitzer fehlt weiterhin - sitzt Emre Can auf der Bank?

Gespannt darf man sein, ob Edin Terzic seinen Kapitän Emre Can erneut auf der Bank lässt. Gegen Wolfsburg (1:0) und Hoffenheim (1:3) vertraute der Trainer Salih Özcan und Felix Nmecha im Zentrum. Marcel Sabitzer, normalerweise gesetzt, fehlt weiterhin aufgrund einer Adduktorenverletzung.

An Milan beeindrucke ihn, so Terzic, die Kombination aus Technik und Intensität gegen den Ball. Star der Mannschaft ist der Portugiese Rafael Leao, 24. Zudem überzeugt in dieser Saison ein ehemaliger Dortmunder: Christian Pulisic, 25. 2019 verließ der US-Amerikaner die Borussia, wechselte nach England zum FC Chelsea. Nun trägt er das Mailänder Trikot.

Für Niclas Füllkrug wird es das erste Champions-League-Heimspiel für seinen neuen Verein. „Es wird ein kleines erstes Erlebnis“, sagt er, er sehe jedoch keinen Vorteil darin, aufgeregt zu sein. „Ich bin eigentlich immer relativ entspannt.“ Seine Mitspieler beim BVB hätten ihm allerdings erzählt, dass der Mittwochabend noch mal außergewöhnlicher werde als ein Bundesligaspiel. Auch wenn man am Dienstag davon noch nicht viel merkte.

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