Dortmund. Borussia Dortmund müht sich zum Sieg gegen den VfL Wolfsburg. Ein Zugang ist klar verbessert, der andere weiter schwach. Die Einzelkritik.

Gregor Kobel: Trug anstelle von Emre Can die Kapitänsbinde. Das war neu, der Rest bekannt: Der Schweizer ist Dortmund zuverlässigster Spieler. Beide Bälle, die auf ihn zuflogen, parierte Kobel. Besonders wichtig: Die Rettungstat gegen Tiago Tomas (37.). Note 2,5

Ramy Bensebaini: Dem Algerier tat die kleine (Denk-)Pause sichtlich gut. Bensebaini verteidigte links mit viel Übersicht und hielt Jamie Bynoe-Gittens den Rücken frei. Bester Auftritt seit seinem Wechsel von Borussia Mönchengladbach. Note 2

Nico Schlotterbeck: Bei seinen Grätschen geht er viel Risiko, und fast wäre eine böse bestraft worden – seine Mitspieler halfen da jedoch aus. Ansonsten wenig gefordert. Note 3,5

BVB: Salih Özcan nach langer Zeit wieder in der Startelf

Mats Hummels: Auch ohne Kapitänsbinde der Führungsspier. Er organisierte das Spiel, gab seinen Mitspieler Hinweise – Gründe, warum Dortmund diesmal nicht zusammenbrach, als die Wolfsburger zumindest etwas besser ins Spiel kamen. Feiner Chipball auf Niclas Füllkrug, der damit aber nichts anfangen konnte. Note 2,5

Julian Ryerson: Er gab bei eigenem Ballbesitz einen zusätzlichen Außenstürmer. Das machte er okay – nicht mehr, nicht weniger. Hinter Wolfsburgs Kette kam der Norweger so gut wie kaum. Defensiv wenig geprüft. Note 3,5

BVB-Verteidiger Mats Hummels (li.) hatte gegen Wolfsburg alles im Griff.
BVB-Verteidiger Mats Hummels (li.) hatte gegen Wolfsburg alles im Griff. © dpa

Salih Özcan: Erstmals seit dem wilden 3:3 gegen Stuttgart in der vergangenen Rückrunde durfte der türkische Nationalspieler von Beginn an ran. Kapitän Emre Can musste überraschend auf die Bank. Und Özcan machte es wirklich ordentlich, bemühte sich um Stabilität. Wenn es in die Offensive ging, bleiben jedoch seine Fertigkeiten begrenzt. Der eine oder andere ungeschickte Ballverlust war zudem auch dabei. Note 3,5

BVB: Felix Nmecha bleibt weiterhin weit unter seinen Möglichkeiten

Felix Nmecha: Seine erste gute Szene: ein perfekter Diagonalball auf Julian Ryerson. Das Niveau konnte Nmecha gegen seinen Ex-Klub nicht mal im Ansatz halten. Ihm fehlte die Bindung, ihm konnte man sehr leicht und sehr oft den Ball klauen. Gedanklich und auch auf den Füßen zu langsam. Kein Bewerbungsschreiben für die Startelf. Note 5

Marco Reus (bis 83.): Stand mal wieder in der Startelf und schlug gleich einen guten Freistoß aufs Tor von Koen Casteels. Dann tauchte der 34-Jährige ab – wurde spät dann doch zum Matchwinner. Mister 1:0 eben. Note 3

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BVB: Jamie Bynoe-Gittens bringt Schwung

Jamie Bynoe-Gittens (bis 63.): Der 19-Jährige suchte immer wieder das Dribbling und war damit auffälligster Dortmunder Offensivspieler. Das Problem: Oft waren die Situationen, die Eins-gegen-Eins-Duelle sein sollten, in Wahrheit Eins-gegen-Vier-Duelle. Ihm fehlte die letzte Konsequenz, manchmal auch das Glück - hat sich aber bis zu seiner Auswechslung für mehr Einsatzzeit empfohlen. Note 3

Niclas Füllkrug (bis 78.): Der Nationalspieler gab sein Startelf-Debüt, aus dem er das eine oder andere Andenken in Form von blauen Flecken mitnehmen wird. Rangelte sich mit den Wolfsburger Abwehrhünen Maxim Lacroix und Moritz Jenz, die Füllkrug im Griff hatten. Ihm fehlte die Bindung und damit die Torgefahr. Als er von Hummels im Strafraum freigespielt wurde, sah man technische Defizite. Da muss viel mehr kommen. Note 5

Julian Brandt: Musste wieder auf seine ungeliebte Position, den rechten Flügel, ausweichen. Rochierte immer wieder mit Reus, blieb aber lange unauffällig und ungefährlich – und hatte in der 68. Minute dann doch Dortmunds bis dato beste Gelegenheit, übersah dabei jedoch zwei besser postierte Mitspieler. Nur eine Minute später gab er die Vorlage für Marco Reus 1:0. Hat dadurch sein Zeugnis aufgehübscht. Note 3,5

Donyell Malen (ab 63.): Kam für Bynoe-Gittens. Aufgrund geringer Spielzeit ohne Note

Sebastien Haller (ab 78.): Kam für Füllkrug. Ohne Note

Emre Can (ab 83.): Kam für Reus. Ohne Note