Mainz. Borussia Dortmund zieht am Ende souverän in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. Doch mit der Anfangsphase ist der BVB nicht zufrieden.

Eine Sache störte Edin Terzic, und die hatte nichts mit den vergangenen 90 Minuten zu tun, während denen sich Borussia Dortmund in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals lange mühte, dann aber doch recht souverän durch das 6:1 (3:1) gegen Regionalliga-Aufsteiger TSV Schott Mainz das Weiterkommen gesichert hatte.

BVB-Trainer Edin Terzic korrigiert Klebetabelle

Auf dem Weg hinaus aus dem Pressekonferenz-Raum legte der BVB-Trainer noch einen Stopp ein. Vor der Tür nämlich ist eine Bundesliga-Klebetabelle befestigt – und auf der waren die Dortmunder auf Platz 18 einsortiert. Terzic nahm das Schild mit dem Namen seines Herzensklubs und Arbeitgeber und pappte es auf Platz eins. Eine Kampfansage?

Spekulationssache.

Interpretieren lässt sich daraus aber, dass die Laune des 40-Jährigen eine Dreiviertel-Stunde nach Spielschluss schon wieder deutlich besser war. In den ersten 20 Minuten nämlich blickte Terzic meist grimmig auf den Rasen. „Wir haben uns das Leben unnötig schwer gemacht und dem Gegner das gegeben, was sie sich vielleicht vorgenommen haben“, meinte der BVB-Coach später.

BVB fehlt die Durchschlagskraft

Den Dortmundern fehlte die Durchschlagskraft, immer wieder geriet man auch in der Defensive in brenzlige Situationen – die Konterabsicherung passte überhaupt nicht. Auch Torwart Gregor Kobel, der nach auskuriertem Muskelfaserriss zurück in der Startelf war, gestand: „Es ist immer schwierig, gegen unterklassige Gegner zu spielen. Das sieht man immer wieder, weil man im Vorfeld nicht so das Niveau einschätzen kann. Dass man da zehn, 20 Minuten braucht, ist nicht optimal, am Ende haben wir 6:1 gewonnen – da sehe ich kein Problem.“

Das Ergebnis nach Toren von Sebastien Haller (22./35.), Julian Brandt (24.), Pflichtspiel-Debütant Marcel Sabitzer (57.), Donyell Malen (79.) und Youssoufa Moukoko (85.) gab den Dortmundern dann recht. Den Mainzer Ehrentreffer vor 30.312 Zuschauerinnen und Zuschauern, in einer gewaltigen Mehrheit BVB-Fans, erzielte Nils Gans (34.).

BVB hat noch viel zu tun bis zum Bundesliga-Start gegen den 1. FC Köln

Die Fehler der Anfangsphase „haben wir gut korrigiert bekommen“, so Terzic. „In der zweiten Halbzeit haben wir nahezu nichts mehr zugelassen. In der ersten Halbzeit waren es zwei Standardsituationen. Darüber werden wir reden.“ Bis zum Bundesliga-Auftakt am kommenden Samstag gegen den 1. FC Köln (18.30 Uhr/Sky) gibt es aber noch einiges zu tun.

Auf BVB-Stürmer Sebastién Haller war im DFB-Pokal Verlass.
Auf BVB-Stürmer Sebastién Haller war im DFB-Pokal Verlass. © AFP

In Führung mühte sich Dortmund nach 22 Minuten trotz Startschwierigkeiten. Julian Ryersons Flanke wurde von einem Mainzer auf den anderen Flügel per Kopf verlängert. Da stand Brandt, der den Ball in die Mitte streichelte, wo Haller wenig platziert, aber druckvoll vollendete. Nur zwei Minuten später konnte sich der Favorit noch mal freuen: Haller spielte Malen frei, der wiederum Brandt in der Mitte fand – 2:0. Vom Mainzer Anschlusstreffer durch Nils Gans, den Ramy Bensebaini, der wie Sabitzer sein Pflichtspiel-Debüt für Dortmund gab, unfreiwillig mit dem Gesicht vorbereitete erholte sich Dortmund schnell (34.). Haller nahm den Ball per Brust im Sechzehner an und wühlte sich zum 3:1 (35.).

BVB-Trainer Terzic gibt Entwarnung bei Niklas Süle

Nach der Pause schwanden die Mainzer Kräfte mehr und mehr, der BVB kontrollierte die Partie nun besser, erlaubte sich dennoch die eine oder andere Schlampigkeit. Spätestens mit dem 4:1 durch Sabitzer, dessen Treffer Reus gekonnt per Dribbling einleitete, war das Spiel dann entschieden (57.). Malen erhöhte mit einem wuchtigen Schuss unter die Latte (79.). Der für Haller eingewechselte Youssoufa Moukoko besorgte den 6:1-Endstand (85.).

Terzic gab, bevor er sich der Bundesliga-Tabelle widmete, dann noch Entwarnung bei Niklas Süle. Der Innenverteidiger musste bereits nach einer halben Stunde ausgewechselt werden. Nach einem Sprint hielt sich der 27-Jährige plötzlich den unteren Rücken, stützte sich mit seinen Händen auf seinen Knien ab. Für Süle kam der gerade erst von einer Knieverletzung genesene Nico Schlotterbeck in die Partie.

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Nationalspieler Süle habe eine „leichten Schlag“ abbekommen, so Terzic, der Rücken habe „zugemacht“. Die Auswechslung sei dann eine Vorsichtsmaßnahme gewesen. „Er hat signalisiert, dass es weitergehen würde“, berichtete der Trainer. „Aber wir wollten