Berlin. Den Kaiser sollen auch kommende Fußballer-Generationen nicht vergessen, mahnt Ex-Bundestrainer Vogts - und regt an, den DFB-Pokal nach Franz Beckenbauer zu benennen. Dafür gibt es viel Zuspruch.
Ex-Bundestrainer Berti Vogts erhält viel Zuspruch für seine Idee, den DFB-Pokal nach Franz Beckenbauer zu benennen. Mehreren Ex-Fußballern und ehemaligen Funktionären gefällt die Idee.
Nach dem Tod Beckenbauers am Sonntag hatte Vogts gemahnt, dass dessen Name bei den folgenden Fußballer-Generationen nicht in Vergessenheit geraten dürfe und im Interview der „Rheinischen Post“ gesagt: „Vielleicht sollte man beim DFB darüber nachdenken, zum Beispiel den DFB-Pokal nach Franz Beckenbauer zu benennen.“
„Das ist schon mal eine nicht so schlechte Idee“, sagte Olaf Thon, Weltmeister von 1990, in einem Interview des Bayerischen Rundfunks. „Das würde ich zu 100 Prozent unterstützen, damit sein Name präsent bleibt“, sagte Jürgen Kohler dem „Kicker“. „Es wäre eine Würdigung, die den Verdiensten entspricht, die er nicht nur um den deutschen Fußball, sondern um das gesamte Land hat.“
Kohler, ebenfalls Weltmeister 1990 mit dem Teamchef Beckenbauer, sagte zudem: „Gerd Müller hat zu Recht eine Statue neben der Allianz-Arena in München bekommen. Ich fände es schön, wenn Franz sich dazugesellen könnte. Er sollte eine Statue neben ihm bekommen.“
„charmanter, liebenswerter, großartiger Mensch“
Wie Vogts, Thon und Kohler kann sich auch Willi Lemke eine Umbenennung vorstellen. „Fußballdeutschland würde das sehr gut finden“, sagte der frühere Manager des SV Werder Bremen am Dienstag in einem Interview des TV-Senders Welt. Beckenbauer sei „der Superstar der letzten Jahrzehnte im deutschen Fußball“ und ein „absoluter Weltstar“ gewesen. Der Vorschlag sei „auf jeden Fall angemessen“, meinte Lemke. Entscheiden müsse darüber aber der Deutsche Fußball-Bund. Dieser wollte sich zu dem Vorschlag vorerst nicht äußern.
Unterstützung gibt es auch von Reiner Calmund. „Eine Umbenennung des DFB-Pokals fände ich toll“, sagte der ehemalige Leverkusen-Manager dem Portal „watson.de“. Calmund fügte aber an: „Das ist ja auch nicht ganz einfach zu organisieren.“
Auch die Korruptionsvorwürfe gegen Beckenbauer im Zusammenhang der Vergabe der WM 2006 an Deutschland stellen für Lemke kein Hindernis dar: „Die Deutschen gucken immer nach, ob noch irgendetwas zu kritisieren ist. Ich finde, wir sollten Franz Beckenbauer nicht in diese Ecke stellen“, sagte der 77-Jährige. Außerdem seien die Vorgänge nie aufgeklärt worden.
Dass Beckenbauer für seine ehrenamtliche Tätigkeit für den DFB eine Aufwandsentschädigung in Millionenhöhe erhalten habe, sei „nicht schön“ gewesen, erklärte Lemke zwar. Er denke aber an Franz Beckenbauer „als den sehr charmanten, liebenswerten, großartigen Menschen, den Fußballer, aber auch den Familienvater, den Kameraden und den Freund. So habe ich ihn erlebt und so werde ich ihn auch nie vergessen.“