Essen. Der FC Bayern blamiert sich im DFB-Pokal bei Drittligist 1. FC Saarbrücken. Nur wenige Profis gehen zu den Fans. Thomas Müller reagiert.

Weinheim 1990, Vestenbergsgreuth 1994, Saarbrücken 2023 - die historischen Pokal-Pleiten des FC Bayern München gegen unterklassige Gegner sind seit Mittwochabend um ein Kapitel reicher. Der Rekordmeister scheiterte sensationell beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken. Auf dem tiefen Boden des Ludwigsparkstadions verlor das Team von Thomas Tuchel am Mittwochabend mit 1:2 (1:1). Marcel Gaus schoss den Außenseiter in der sechsten Minute der Nachspielzeit ins Achtelfinale des DFB-Pokals.

Drei Tage vor dem Bundesliga-Kracher bei Borussia Dortmund kassierten die Bayern einen schweren Rückschlag. Zu allem Überfluss gab es nach dem Abpfiff auch noch Ärger mit den mitgereisten Fans. Dabei war es nicht die schwache Leistung der Bayern-Stars, die für großen Unmut bei den mitgereisten Anhängern sorgte, sondern vielmehr die Tatsache, dass lediglich fünf FCB-Spieler nach dem Spieler zu den Fans gingen: Thomas Müller, Leroy Sané, Joshua Kimmich, Mathys Tel und Bouna Sarr. Der Rest verschwand in der Kabine. Es wurde laut gepfiffen.

Bayern-Star Thomas Müller spricht mit den Fans

Bayerns Weltmeister Müller hatte Verständnis für die den Ärger, den das Verhalten bei den ohnehin enttäuschten Fans auslöste. "Den Fans geht es logischerweise wie so oft gar nicht um das Ergebnis, um das Spiel. Auch im Fußball kann man mal ein Spiel verlieren. Da muss ich den Fans auch recht geben. Was überhaupt nicht geht, ist, dass nur drei, vier Spieler am Ende von sich aus verstehen, den Support auch zu respektieren", sagte Müller im Gespräch bei Sky.

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Aus diesem Grund habe es in der Bayern-Kabine deutliche Worte gegeben. Müller, der lange mit den Fans sprach, machte seinen Kollegen eine Ansage: "Die Jungs fahren, ich weiß nicht wie viele 100 Kilometer, unter der Woche zum Auswärtsspiel hoch und unterstützen uns. Da ist es auch das Mindeste, dass man versteht, etwas zurückzugeben. Und da geht es gar nicht darum, 100 Mal zu applaudieren und irgendwelche Lieder zu singen, sondern es geht darum, den Respekt zu zeigen. Das haben wir auch in der Kabine einmal angesprochen. Da werden wir in Zukunft auch ein anderes Gesicht zeigen. Das geht natürlich nicht so."

In der ARD legte Müller dann noch einmal nach: "Da müssen wir ein anderes Gesicht zeigen, dass wir unseren Fans auch den nötigen Respekt entgegenbringen, wenn die hier auswärts den Block vollmachen.“