Köln. Der 1. FC Köln stand mit dem Rücken zur Wand und befreit sich: Im Derby gegen Borussia Mönchengladbach spielt der “Effzeh“ dominant und siegt.
Erst ein irrsinniges Feuerwerk der Fans, dann die große Erlösung durch Elfmeter-Doppelpacker Florian Kainz: Ausgerechnet im Rheinderby gegen Borussia Mönchengladbach hat der 1. FC Köln den ersehnten ersten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga gefeiert. Die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart bezwang den Erzrivalen mit 3:1 (1:0) und verließ das Tabellenende.
Kapitän Kainz (9., nach Videobeweis) verwandelte zunächst einen Handelfmeter. Nach dem Ausgleich durch Nico Elvedi (63.) und der Roten Karte gegen Manu Kone (70., nach Videobeweis) traf Kainz erneut vom Punkt - allerdings erst im zweiten Versuch. Weil sich Gladbachs Torhüter Moritz Nicolas zu früh bewegt hatte, durfte Kainz erneut antreten. Für die endgültige Entscheidung sorgte Luca Waldschmidt (90.).
Kölner Fans zünden massiv Pyrotechnik
Die Kölner Fans hatten ihre Mannschaft bereits nach dem Aufwärmen auf das 97. Rheinderby in der Bundesliga eingeschworen - dann sorgten sie mit dem massiven Abbrennen von Pyrotechnik für einen verzögerten Anstoß. Fast 90 Sekunden lang flog Rakete um Rakete in die Luft, die Rauchschwaden zogen durchs Stadion. Sechs Minuten dauerte es, bis die Sicht besser war und der Anpfiff von Schiedsrichter Deniz Aytekin ertönte - für den FC war es der Startschuss für einen furiosen Beginn.
1. FC Köln - Borussia Mönchengladbach Live-Ticker zum Nachlesen
Köln - Gladbach 3:1
Mit Wucht drängte Köln die Gäste zurück und ließ ihnen kaum Luft. Unter großem Druck wehrte Kone einen Schuss von Luca Waldschmidt im Strafraum mit der Hand ab, den Elfmeter verwandelte Kainz souverän. Für die bislang schwächste Offensive der Liga war es erst das fünfte Saisontor - und fast wären umgehend weitere gefolgt. Jeff Chabot (13.) per Lattenkopfball und Dejan Ljubicic (17.) hätten erhöhen können.
Gladbach leistet kaum Widerstand gegen Köln
Mönchengladbach dagegen leistete kaum Widerstand und ließ das Spiel merkwürdig teilnahmslos über sich ergehen. Trainer Gerardo Seoane verfolgte das Geschehen meist mit hinter dem Rücken verschränkten Armen. Dabei hätte seine Mannschaft durchaus Anweisungen gebraucht, sie kam in der ersten Halbzeit kaum geordnet über die Mittellinie und entsprechend zu keiner Chance.
Ganz anders der FC, der vor der Pause fast noch erhöht hätte, doch Waldschmidt (41.) traf nur den Innenpfosten. Spielerisch lief auch beim FC längst nicht alles rund, Einsatz und Einstellung aber stimmten.
Elvedi gleicht zwischenzeitlich für Gladbach aus
Seoane reagierte mit einem Doppelwechsel: Rocco Reitz für Florian Neuhaus und Joe Scally für Luca Netz sollten den Gästen mehr Sicherheit geben. Doch Julian Weigl spielte einen Freistoß in der eigenen Hälfte direkt in die Füße von Kainz. Der Österreicher bediente Davie Selke, dessen Abschluss im letzten Moment geblockt wurde (58.).
Von vereinzelten Nadelstichen abgesehen überließ der FC den Gladbachern nun überwiegend den Ball und lief deutlich später an. Zwar blieb die Borussia aus dem Spiel heraus weitgehend harmlos, sie kam aber nun zu mehr Standardsituationen. Eine Ecke nutzte Elvedi per Kopf zum Ausgleich, die packende Schlussphase hatte es in sich.