Gelsenkirchen. Ex-Schiri Manuel Gräfe sorgte in Schalker Fankreisen für Aufsehen: Ein Tor des 1. FC Köln sei irregulär gewesen. Das sagt der DFB.

Unmittelbar nach dem Zweitliga-Spiel des FC Schalke 04 und dem 1. FC Köln (1:3) gab es andere Themen als die Leistung des Schiedsrichters. Es ging bei den Königsblauen beispielsweise um die Aufstellung, um die Anzahl der individuellen Fehler, um die Analyse, ob der Start gelungen sei oder nicht. Auf Anfrage in den Sozialen Medien brachte der ehemalige Schiedsrichter Manuel Gräfe eine neue Note in die Spielinterpretation. Das vorentscheidende Tor zum 3:0, das Tim Lemperle rund 30 Sekunden nach Wiederbeginn erzielt hatte, sei laut Gräfe irregulär erzielt worden und hätte nicht zählen dürfen.

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Was war passiert? Die Kölner hatten sich spielerisch leicht durch Schalkes Deckung kombiniert, nach einem Querpass von Leart Paqarada traf Lemperle aus kurzer Distanz. Der Videoassistent checkte, ob Lemperle im Abseits steht, erkannte das Tor nach Rücksprache mit dem Kölner Keller an - dort wurde die kalibrierte Abseitslinie gezogen.

Nach 1:3 gegen Köln: Droht die erste Schalke-Krise?

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    „Die Abseitslinie ist falsch gezogen. National macht das der VAR/AVA selbst, international ist das automatisch/technisch“, schrieb Manuel Gräfe auf X und ergänzte: „Die Linie muss am Ball außen gezogen werden, nicht am Fuß angesetzt.“ In einem veröffentlichten Standbild der Szene war aber genau dies der Fall. Demnach hätte Lemperle knapp im Abseits gestanden. Ein böser Fehler?

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    Wir befragten Alex Feuerherdt, den Kommunikations-Chef der DFB-Schiedsrichter. Er reagierte schriftlich auf unsere Anfrage: „Die kalibrierte Abseitslinie wurde an der Schuhspitze des Kölner Torschützen angelegt. Dies ist der Körperteil, der der Torlinie am nächsten ist.
    Die äußere Ballseite (diese ist hier in der Tat wesentlich, da es darum geht, ob der Torschütze im Moment des Zuspiels der Torlinie näher war als der Ball) wurde durch eine kurze senkrechte Linie markiert, das Lot. Im Screenshot, der keine gute Auflösung hat, ist sie erkennbar in Form des etwas dickeren weißen Punktes rechts vom Ball. Dieser Punkt ist also nicht die Schuhspitze des Kölner Vorlagengebers.“

    Auf den Bildschirmen im Kölner Keller sei die Markierung aber kein dicker Punkt, sondern „aus Gründen der Exaktheit eine wesentlich dünnere, kurze gelbe Linie. Damit man diese Markierung im Fernsehen besser erkennt, wird sie bei der Ausspielung verdickt, kann also – das ist leider der Nachteil – gröber und ungenauer wirken. Die Markierung fällt – auch wenn das in der Ausschnittvergrößerung im Screenshot schwer zu erkennen ist – auf die Abseitslinie. Das bedeutet also: Der Torschütze befand sich auf gleicher Höhe mit dem Ball und war damit nicht in einer Abseitsposition.“

    Doch müssen die Videoassistenten in Deutschland weiter selbst die Linien ziehen? Dazu sagt Feuerherdt: „In der Tat kam bei der Europameisterschaft die halbautomatische Abseitstechnologie zum Einsatz. Diese wird auch beispielsweise in den Spielen der Champions League eingesetzt. Die mögliche Abseitsposition eines Spielers muss bei dieser Technik nicht mehr durch ein manuelles Anlegen des kalibrierten Linie ermittelt werden, sondern das geschieht automatisch.
    Über eine mögliche Einführung dieser Technologie in der Bundesliga entscheiden die Klubs respektive die DFL. Sie wird derzeit diskutiert.“

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