Iserlohn. . Für Jason O’Leary, den neuen Cheftrainer der Iserlohn Roosters, ist der Sprung in die DEL „ein riesiger“. Warum er der Richtige zu sein scheint.
Es sind solche Kleinigkeiten, mit denen Jason O’Leary Menschen für sich begeistert. Die Menschen auf jeden Fall, die dem neuen Cheftrainer der Iserlohn Roosters am ersten Tag an seiner neuen Wirkungsstätte, der Eishalle am Seilersee, begegnen. „Ich bin kein Herr“, antwortet der 40-Jährige also erstmal grinsend auf eine an ihn gerichtete Frage, die mit „Herr O’Leary“ beginnt. „Einfach Jason“, ergänzt der Kanadier, „das passt schon.“
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Selbst jene Nachricht, die er kurz vor seiner offiziellen Präsentation durch Wolfgang Brück, Geschäftsführender Gesellschafter der Roosters, und deren Prokurist Bernd Schutzeigel twittert, bringt ihm zig Sympathiepunkte ein. Vom „im Hockey am schlechtesten gehüteten Geheimnis“ schreibt er selbstironisch und endet mit den Hashtags Leidenschaft und Ehrgeiz.
Rückschläge sind einkalkuliert
Jason O’Leary ist der Mann, der gemeinsam mit dem Sportlichen Leiter Christian Hommel die Aufbruchstimmung am Seilersee nach dem Verpassen der Play-offs vorantreiben soll. Der Eindruck von dem mit sympathischem Akzent deutsch sprechenden Kanadier, der einen Jahresvertrag unterzeichnete, ist jener: Er scheint der richtige Typ für diese Aufgabe zu sein.
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Ähnlich erging es Roosters-Boss Wolfgang Brück beim ersten Treffen in Zug in der Schweiz. „Es war in der Vergangenheit bestimmt nicht alles schlecht, und die Grundlage für erfolgreiches Arbeiten ist da. Aber wir können jetzt neue Ideen, einen neuen Input und neue Leidenschaft gebrauchen“, erzählt er. O’Leary versprüht Letztere mit jeder Geste und jedem Wort. Der neue Weg der Roosters, mehr auf junge Spieler zu setzen, ist auch jener, der ihm gefällt und für den er nicht erst seit seiner Station bei der EVZ Academy in Zug ein Experte ist. „Das ist ein schwerer Weg und es wird Rückschläge geben“, sagt Brück, „dessen sind wir uns bewusst.“
Er will kein Oberlehrer sein
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Diese jungen Spieler zu finden, daran arbeiten O’Leary und Hommel seit einiger Zeit. „Wir sprechen fast jeden Tag“, sagt der neue Cheftrainer. Auch aktuell, obwohl Hommel auf Scouting-Tour in den USA und O’Leary in der Schweiz noch einige Tage seinem (alten) Arbeitgeber EV Zug verpflichtet ist.
Für den Mann, der erst als Lehrer in Kanada arbeitete, bevor er die Trainerlaufbahn einschlug und in Österreich sowie der Schweiz erfolgreich war, ist der Schritt in die Deutsche Eishockey Liga „ein riesiger“. Aber: „Ich habe riesengroßes Selbstvertrauen in mich“, sagt er. Er lebe Eishockey rund um die Uhr und verlange von seinen Spielern harte Arbeit, „ohne dass ich aber den Oberlehrer heraushängen lasse, schließlich ist niemand fehlerfrei“, sagt O’Leary, bevor er ergänzt: „Ich bin nicht so ein sexy Name, aber ein sexy Name allein bringt auch noch keine Punkte.“ Und an denen sowie am Saisonziel Play-offs wird auch er sich am Ende messen lassen müssen.