Iserlohn. Die Iserlohn Roosters bestätigen die Verpflichtung von Travis Turnbull. Der Stürmer trifft im Sauerland auf zwei sehr besondere Mitspieler.

Travis Turnbull weiß, was einem Gegner der Iserlohn Roosters blüht, wenn er die Eissporthalle am Seilersee betritt. Ein gellendes Pfeifkonzert, Schmähgesänge – ab und zu fliegen auch Bierbecher auf das Eis. Besonders in den West-Derbys der Deutschen Eishockey Liga gegen die Düsseldorfer EG oder die Kölner Haie kochen die Emotionen in Iserlohn regelmäßig hoch. Und Travis Turnbull – war mit beiden Mannschaften zu Gast im Sauerland.

„Ich freue mich, ein Rooster zu sein“, schrieb Turnbull am Freitagnachmittag auf seinem Twitteraccount und ergänzte: „Ich kann es nicht abwarten, dass die Saison beginnt und ich die lautesten Fans der DEL hinter mir habe.“

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Turnbull, der 31-jährige Stürmer, ist der neueste Zugang der Iserlohn Roosters. Mit der Bekanntgabe dieser Personalie bestätigte der Klub, was diese Zeitung bereits vor einigen Wochen berichtet hatte. Der eigentlich noch bis 2018 datierte Vertrag des US-Amerikaners mit den Kölner Haien wurde in beidseitigem Einvernehmen aufgelöst, stattdessen unterzeichnete Turnbull für ein Jahr bei den Roosters.

„Travis ist ein hervorragender Zwei-Wege-Spieler, aggressiv vor dem gegnerischen Tor, mit guter Übersicht und Spielverständnis. Er kann alle Positionen in der Offensive einnehmen. Über seine Qualität dürfte es keine Zweifel geben“, sagte Roosters-Manager Karsten Mende über die Verpflichtung. „Wir sind echt begeistert, dass wir ihn überzeugen konnten, nach Iserlohn zu kommen“, sagte auch Roosters-Trainer Jari Pasanen.

Gemeinsames Sommertraining

Turnbull komplettiert damit ein fast gleichaltriges Trio, das in der kommenden Saison unter dem Motto „Drei Freunde für die Iserlohn Roosters“ auf das Eis gehen möchte. „Da hat uns der Zufall allerdings etwas in die Karten gespielt“, sagte Pasanen und musste ein wenig schmunzeln.

Der aktuelle Kader der Iserlohn Roosters

Tor: Mathias Lange (GER/Vertrag bis 2019), Sebastian Dahm (DEN/geheim).

Abwehr: Johan Larsson (SWE), Dieter Orendorz (GER), Denis Shevyrin (GER), Kevin Schmidt (GER), Sasa Martinovic (GER), Alexander Bonsaksen (NOR/alle 2018), Christopher Fischer (GER/2019).

Angriff: Travis Turnbull (USA), Chad Bassen (GER), Marcel Kahle (GER), Blaine Down (CAN), Jason Jaspers (GER), Jake Weidner (CAN), Jack Combs (USA), Justin Florek (USA) (alle 2018), Noureddine Bettahar (2019, für die Saison 2017/18 nach Bad Nauheim ausgeliehen), Marko Friedrich (2020).

Hintergrund: Während der 29-jährige Roosters-Zugang Jack Combs und Travis Turnbull (31) in den wenige Kilometer voneinander entfernten Städten St. Louis und Chesterfield im US-Bundesstaat Missouri aufwuchsen, lernten sich Chad Costello (30) und Turnbull bei der Junioren-Nationalmannschaft der USA kennen. „Costello und Combs sind richtig gute Freunde“, erzählte Pasanen, „Combs und Turnbull trainieren seit Jahren im Sommer in St. Louis zusammen.“

Ende Juli/Anfang August erwartet der Trainer die drei Kumpel samt Familien und die restlichen Roosters am Seilersee. Ob Travis Turnbull, Chad Costello und Jack Combs irgendwann zeitgleich im Roosters-Trikot auf dem Eis stehen werden, weiß Pasanen noch nicht. „Das sind ja drei total unterschiedliche Spielertypen“, sagte er.

Costello muss zwei Wochen bangen

Jack Combs – der eiskalte Vollstrecker. Chad Costello – der geniale Passspieler. Und Travis Turnbull – der Führungsspieler mit Ecken und Kanten. Alle drei verfolgen aber ein Ziel: Sie möchten mit den Iserlohn Roosters eine überaus erfolgreiche Saison spielen. „Let’s take it to the top Iserlohn“, schrieb Turnbull am Freitag bei Instagram, übersetzt: „Lass es uns an die Spitze schaffen, Iserlohn.“

Einer aus dem Trio muss sich jedoch ab dem Start der Vorbereitung noch zwei Wochen beweisen, ehe höhere Ziele verfolgt werden können: Chad Costello hat bekanntlich nur einen Probevertrag unterschrieben. „Jack Combs hat ihn ein wenig bearbeitet. Wir freuen uns, dass er sich darauf eingelassen hat, weil das für einen 30-Jährigen auch keine Selbstverständlichkeit ist“, sagte Karsten Mende. Der Manager hofft, „dass wir uns nach den zwei Wochen sicher sind“.

Salmonsson der nächste Zugang?

Dem schließt sich sein Trainer an. Zumal die Personalplanungen nach Informationen dieser Zeitung abgeschlossen sind, die feststehenden Zugänge aber wie im Fall Turnbull aus verschiedenen Gründen noch nicht bestätigt werden können. Johannes Salmonsson soll einer sein. Auch er kennt den Seilersee wie Travis Turnbull nur zu gut nach zwei Jahren bei den Kölner Haien.