Zagreb. Der BVB hat seine Auswärtsmisere beendet und Dinamo Zagreb in der Champions League 3:0 besiegt. Doch das Auswärtsspiel hatte auch dunkle Seiten.

Borussia Dortmund hat einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale der Champions League gemacht. Am Mittwochabend siegte der BVB mit 3:0 (1:0) bei Dinamo Zagreb. Jamie Gittens sorgte durch seinen Schuss in den rechten Winkel für schwarz-gelbe Glücksgefühle (41.). Ramy Bensebaini erhöhte per Kopf (56.). Kurz vor Schluss traf noch Serhou Guirassy (90.). Damit haben die Borussen nach vielen Ausrutschern in der Ferne endlich mal wieder ein Auswärtsspiel gewonnen, und dies, obwohl in dem heruntergekommenen Stadion Maksimir der Rasen einer Rutschpiste glich und das Auswärtsspiel in der kroatischen Hauptstadt auch dunkle Seiten hatte.

Einmal die unwürdigen Einlasskontrollen der Ordner im Intimbereich, die an sexueller Belästigung grenzten. „Wir verurteilen diese Form der Kontrollen und stehen aktuell im Austausch mit der Uefa und Dinamo Zagreb, um die Vorkommnisse zu melden und aufzuarbeiten“, teilte der BVB mit.

Bitter: Julian Brandt (links), BVB-Spielgestalter, kann nicht weitermachen.
Bitter: Julian Brandt (links), BVB-Spielgestalter, kann nicht weitermachen. © dpa | Tom Weller

BVB-Ersatzkapitän Julian Brandt signalisiert: Es geht nicht mehr

Oben drauf kam die Verletzung von Julian Brandt. Die Dortmunder Nummer 10 saß kurz vor dem Halbzeitpfiff auf dem nassen Rasen, zog sich Binde vom Oberarm und signalisierte, dass es nicht weitergehen konnte. Ob der Spielgestalter am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen den FC Bayern mithelfen kann, ist fraglich.

Aber, dieser Abend hatte auch eine helle Seite. Denn die Mannschaft von Trainer Nuri Sahin dominierte das Spiel und zeigte eine beachtlich reife Leistung, durch die sich der BVB in der Spitzengruppe der neuen Königsklassen-Ligaphase festgesetzt hat.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Instagram, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Der vierte BVB-Lösungsversuch klappt - und wie

Das Dortmunder Aufgabengebiet kristallisierte sich dabei schnell heraus. Die Gastgeber, klarer Außenseiter, postierten sich um ihren eigenen Sechzehnmeterraum herum, und Nuri Sahins Elf musste nun Wege finden, um dieses Bollwerk zu überwinden. Lösungsversuch eins: Ein hoher Ball von Verteidiger Waldemar Anton über die gegnerische Viererkette hinweg, der auf dem Kopf von Ramy Bensebaini landete und dann die Latte touchierte (8.). Lösungsversuch zwei: Ein Dribbling von Donyell Malen in den Fünfmeterraum, das zu einem Schuss der Niederländers führte, der die Querlatte berührte (27.).

Jamie Gittens rutscht nach seinem BVB-Tor ins Glück.
Jamie Gittens rutscht nach seinem BVB-Tor ins Glück. © dpa | Tom Weller

Nuri Sahin raufte sich am Spielfeld Rand seine Haare, der Dortmunder Trainer hatte die Startelf gegen über dem 4:0-Erfolg gegen den SC Freiburg auf nur einer Position verändert: Pascal Groß verteidigte auf der rechten Seite anstelle von Julian Ryerson und hatte dort wenig zu tun, weil die Borussen diese Begegnung im Griff hatten. Dinamos Pierre-Gabriel Ronael versuchte es in der 16. Minute mit einem Distanzschuss, der am Dortmunder Tor vorbeirauschte. Mehr passierte nicht.

BVB-Stürmer Serhou Guirassy sammelt Spielpraxis

Also zu Lösungsversuch drei: Diesmal flankte Jamie Gittens, Malen köpfte, aber Zagrebs Torhüter Danijel Zagorac schmiss sich in diesen Kopfball (41.). Und dann? Lösungsversuch vier, der kurze Zeit später klappte. Gittens rannte mit großen Schritten von der linken Seite in die Mitte, katapultierte den Ball in den rechten Winkel und sorgte durch dieses Traumtor dafür, dass die 2500 schwarz-gelben Auswärtsfans die Hände in die Luft rissen.

Die Botschaft: Hier brennt nichts mehr an. Ramy Bensebaini trifft zum 2:0 für den BVB.
Die Botschaft: Hier brennt nichts mehr an. Ramy Bensebaini trifft zum 2:0 für den BVB. © dpa | Tom Weller

In der Halbzeit blieb Julian Brandt in der Kabine. Groß rückte in die Mitte, Ryerson wurde als Rechtsverteidiger eingewechselt. Dortmund blieb souverän. Groß flankte eine Ecke in die Mitte, Bensebaini köpfte, schon stand es 2:0 (56.). Die Botschaft: Hier brennt nichts mehr an.

Sahin wechselte deswegen unter anderem Serhou Guirassy ein, damit der Stürmer noch 30 Minuten lang nach seiner Erkrankung Spielpraxis sammeln konnte. Kurz vor Schluss traf der Angreifer sogar. Am Samstag kommt nun der FC Bayern ins Ruhrgebiet, und in dieser Partie braucht der BVB Guirassy von Beginn an.