Dortmund. Eintracht Frankfurt fühlt sich in Leverkusen betrogen. Borussia Dortmund und der FC St. Pauli haben bei etwas zu kritisieren.
Der, über den so viel diskutiert wurde, äußerte sich nach dem Schlusspfiff nicht. Schiedsrichter Felix Brych verließ das Leverkusener Stadion nach dem 2:1-Sieg von Doublegewinner Bayer Leverkusen über Eintracht Frankfurt ohne selbst etwas beizutragen zu der Debatte, die anschließend entflammte. Dies habe Brych später bereut, erzählte Schiedsrichter-Chef Knut Kircher im Sport1-Doppelpass. Am Telefon habe ihm Brych mitgeteilt: „Mensch, eigentlich wäre es vielleicht cool gewesen, ich hätte was dazu gesagt.“
Die Diskussion drehte sich um ein vermeintliches Foul von Nationalverteidiger Jonathan Tah. Dieser hatte Eintracht-Stürmer Hugo Ekitike in der 90. Minute kurz vor dem leeren Tor gestoßen. Ekitike fiel, Brych pfiff keinen Elfmeter, Videoassistent Günter Perl griff nicht ein. Weil dieser, so die Begründung von Knut Kircher, keine anderen Bilder gehabt habe, die die Wahrnehmung des Schiedsrichters widerlegt hätten.
BVB-Torhüter Gregor Kobel: „Es ist einfach Abseits“
Der Tah-Rempler war an diesem Bundesliga-Wochende aber nicht der einzige Grund, warum der Videobeweis in die Kritik geriet. Beim 2:1 zwischen Borussia Dortmund und dem FC St. Pauli gab es gleich zwei umstrittene Entscheidungen. Einmal war da das Tor von Pauli-Stürmer Morgan Guilavogui, dieser hatte den Ball nach einer Freistoß-Flanke mit einer Grätsche über die Dortmunder Torlinie gedrückt. Lange wurde der Treffer überprüft und schließlich aufgrund einer Abseitsposition von Guilavogui zurückgenommen. St. Paulis Trainer Alexander Blessin bemängelte, dass für ihn nicht klar zu erkennen gewesen sei, wo der Dortmunder Emre Can stehe. „Man kann also keine Linie ziehen. Und wenn es so unklar ist, darf man das Tor auch nicht aberkennen und dann darf der VAR nicht einschreiten.“
Die Dortmunder wiederum hätten sich beim Ausgleich gewünscht, dass der VAR eingreift und den Treffer aberkennt. Eric Smith hatte den Ball an BVB-Torhüter Gregor Kobel vorbei geschossen. Oladapo Afolayan stand dabei im Abseits und Kobel erklärte, dass er sich von diesem irritiert gefühlt habe. „Ich habe es schon im Spiel gespürt, ich habe es mir noch mal angeguckt. Es ist einfach Abseits. Da kann es keine zwei Meinungen geben.“ Die gab es dann aber doch. Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck hielt dagegen: „In solchen Fällen geht es darum, dass dem Torwart durch ein Stehen in der Sichtlinie eindeutig die Möglichkeit genommen werden muss, den Ball zu spielen. Das war in dieser Szene nicht gegeben.“
Xabi Alonso: „Es tut mir Leid, aber das sehe ich total anders“
In Leverkusen beklagte sich Frankfurt-Trainer Dino Toppmöller, dass er beim Fallen von Hugo Ekitike einen klaren Elfmeter erkannt habe. Xabi Alonso, Bayers Mann an der Seitenlinie, entgegnete: „Es tut mir Leid, aber das sehe ich total anders. Ich habe keinen Elfmeter gesehen.“