Dortmund. Niklas Süle soll eigentlich eine Führungsfigur sein. Doch der BVB-Verteidiger befindet sich dafür nicht in der richtigen Verfassung. Und nun?

Fragt man im Umfeld von Niklas Süle nach, dann hört man, dass dieser die ganzen Berichte über ihn nicht kommentieren wolle. Der BVB-Verteidiger befinde sich derzeit im Urlaub. Danach soll angegriffen werden.

Dabei gehört das Thema Urlaub bereits zu den problematischen Themen des 28-Jährigen, schon häufiger nahm er während der freien Zeit zu, musste sich die überflüssigen Kilos wieder abtrainieren. Nun war bereits vor dem Saisonende nicht zu übersehen, dass Süle nicht austrainiert ist, dass er zu viel wiegt für einen Profifußballer.

Wieder diskutiert die Öffentlichkeit über seine körperliche Verfassung.

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BVB-Verteidiger Niklas Süle: hochveranlagt, aber...

Schon im vergangenen Sommer türmten sich die Meinungen über den hochveranlagten, aber nicht immer professionellen Abwehrspieler von Borussia Dortmund in die Höhe. Damals hatte ihn der ehemalige Bundestrainer Hansi Flick ein wenig aus dem Nichts angegriffen und Süles Arbeitseinstellung kritisiert. „Ich finde, er lässt einiges liegen“, meinte Flick.

Ein Jahr später scheint sich daran nichts geändert zu haben. Immer noch schwärmen die meisten von den Anlagen des gebürtigen Frankfurters, immer noch meinen viele, dass er aus diesen Anlagen nicht genügend herausquetschen würde. Ein Aufschrei, dass Süle bei der Heim-Europameisterschaft nicht zum deutschen Kader gehört, blieb aus. Niemand hatte nach dieser Spielzeit mit einer Nominierung gerechnet.

Niklas Süle, BVB-Verteidiger, mit blonden Haaren.
Niklas Süle, BVB-Verteidiger, mit blonden Haaren. © dpa | Tom Weller

Niklas Süle verdient 12 Millionen Euro beim BVB

Den BVB stellt das vor ein Problem. Eigentlich soll der vom FC Bayern verpflichtete Profi als Führungskraft fungieren. Süle ist mit einem Gehalt von 12 Millionen Euro pro Jahr der Topverdiener, er befindet sich im Mannschaftsrat, ist hinter Emre Can und Gregor Kobel dritter Kapitän. Als Vorbild aber taugt er derzeit nicht.

Seine zwei Jahre in Dortmund verliefen in Wellenbewegung, mal gehörte er zur Stamm-Innenverteidigung, einmal grätschte er sensationell gegen Paris Saint-Germain, mal schwächten ihn Verletzungen. Zuletzt verdrängten ihn Nico Schlotterbeck (hier im Interview) und Mats Hummels in allen wichtigen Partien.   

Sensationsgrätsche: Niklas Süle verhindert ein BVB-Gegentor.
Sensationsgrätsche: Niklas Süle verhindert ein BVB-Gegentor. © AFP | Franck Fife

Und so müssen sich die Verantwortlichen um den neuen Sportgeschäftsführer Lars Ricken fragen, wie sie mit dieser Situation umgehen. Mehrfach schon wurden deutliche Worte an Niklas Süle gerichtet – ohne Erfolg. Sollte sich Mats Hummels verabschieden, wonach es aussieht (der Weltmeister von 2014 möchte in der kommenden Woche eine Entscheidung treffen), dann können sie sich derzeit nicht sicher sein, dass sich Süle in der Verfassung befindet, um den Abwehrchef zu ersetzen. Auch deswegen ist Waldemar Anton vom VfB Stuttgart ins Blickfeld gerutscht.

Im vergangenen Jahr wurde Niklas Süle gefragt, ob er nach der Kritik von Hansi Flick etwas verändert habe; seine Antwort: „Nein!“ Diesmal aber sollte er die Signale beim BVB endgültig verstanden haben.  

Niklas Süle beim BVB - weitere Hintergründe