Warstein. Als letzte startete Anna Jocham aus Gronau mit dem siebenjährigen Bergesbuer beim Finale der Warsteiner Reitsportförderung — und setzte sich mit einem temporeichen Ritt an die Spitze.
Warstein. „Ich bin um die Kurve gekommen und habe gedacht: Das kann passen oder nicht — und dann hab ich einfach Gas gegeben. Es ist ein Riesenerlebnis, auf so einem großen Turnier zu sein und dann noch siegreich — besser kann es nicht gehen”, freute sich die 20-jährige Amazone bei der Siegerehrung als Beste der elf Reiter im Stechen.
Schon im ersten Durchgang stark
Schon im ersten Durchgang der Stilspringprüfung Klasse L mit Stechen hatte Anna Jocham die Jury überzeugt, mit einer Wertnote von 8,0 verließ sie nach einem fehlerfreien Ritt den Parcours. Nur eine Reiterin konnte stilistisch noch besser punkten: Lea Knüver aus Greven überzeugte mit Rhythmus- und Distanzgefühl und erritt sich mit Atut die Wertnote 8,2. Pech hatte die Amazone allerdings im Stech-Parcours. Beim Sprung über den letzten Oxer fiel eine Stange — wie bei vielen der elf Finalisten: Lediglich drei Reiter legten einen Null-Fehler-Ritt hin. Johanna Sievers sprang mit Chiara in 39,86 Sekunden über die Hindernisse und damit auf Platz zwei, auf dem 3. Rang folgten Lea Schulze Averdieck und Graf Gustav, die den Parcours in 40,35 Sekunden meisterten.
Tolles Erlebnis als Nachwuchsreiterin
Ganz überwältigt von ihrem Erfolg war Anna Jocham nach dem temporeichen Ritt und einem gewagten, weiten Schluss-Sprung über den letzten Oxer, der ihr fast 1,5 Sekunden Vorsprung und den 1. Platz einbrachte. „Ich hätte nie gedacht, dass ich gewinne”, meinte sie nach der Siegerehrung. Auch, wenn sie sich auf den siebenjährigen Bergesbuer immer verlassen könne: „Der macht alles mit, er ist noch nie stehen geblieben und er kann gut weit abspringen — das ist seine Spezialität.” Jocham lobte die Möglichkeit, als Nachwuchsreiterin bei einem großen Turnier teilnehmen zu können: „Das gute ist, dass auch die Kleinen rumfahren können, nicht nur die Profis.”
Rathmann: "Prüfung ausdehnen."
„Die Prüfung hat es verdient, ausgedehnt zu werden”, zog Turnierleiter Peter Rathmann ein positives Fazit. „Hier wird herrliche Basisarbeit betrieben.” Im kommenden Jahr wolle man die Reitsport-Förderung nochmals für Westfalen und Holstein anbieten, dann überlegen, wie man diese ausweiten kann. „Bei den Qualifikationen waren teilweise 100 Reiter. Wir sind stolz, dass die Reitsport-Förderung solche Akzeptanz gefunden hat — und alle 30 Finalisten waren hier.”