Herning. Zum Abschluss der Hauptrunde spielten Deutschlands Handballer bei der WM gegen Tunesien. Der Live-Ticker zum Nachlesen.
Trotz einiger Personalsorgen haben die deutschen Handballer die WM-Hauptrunde mit einem mühelosen Erfolg abgeschlossen. Die bereits für das Viertelfinale qualifizierte Auswahl von Bundestrainer Alfred Gislason besiegte Außenseiter Tunesien mit 31:19 (18:8) und steigt mit einem Sieg im Rücken am Sonntag in den Flieger nach Oslo. Dort beginnt für das DHB-Team am Mittwoch die K.o.-Phase. Gegner sind entweder die Portugiesen oder die Brasilianer.
Deutschland - Tunesien: So war die Ausgangslage
Allerdings gibt es personelle Probleme. Nach dem plötzlichen WM-Aus von Franz Semper (Verletzung), der zusätzlichen Erkrankung von Rückraumspieler Lukas Stutzke und angesichts des unklaren Gesundheitszustands von Spielmacher Juri Knorr (Erkältung) dürfte jede Minute für die deutsche Mannschaft Gold wert sein. Das WM-Duell mit Tunesien - das Abschiedsspiel in Herning, bevor es am Sonntag per Charterflieger zur K.o.-Runde nach Oslo geht - wird also mit Sicherheit kein Freundschaftsspiel.
„Mir wurde gerade schon gesagt, dass es bedeutungslos für uns ist. Auf dem Papier vielleicht, aber für uns nicht“, bekräftigte Linksaußen Lukas Mertens. Zwar hat das DHB-Team sein Ticket für die K.o.-Runde vor dem letzten Spiel im dänischen Herning bereits in der Tasche. Vor dem Viertelfinale am Mittwoch in Oslo gehe es aber vor allem darum, „im Flow zu bleiben“, sagte Mertens. Und Teamkollege Marko Grgic forderte, „Selbstvertrauen zu tanken und das, was wir in den letzten Spielen nicht so gut gemacht haben in der Anfangsphase, besser zu machen“.
Handball-WM: gut gerüstet für die K.o.-Spiele
Kräfte sparen, Wehwehchen auskurieren - Bundestrainer Alfred Gislason dürfte gegen die Nordafrikaner seinen Vielspielern wie Johannes Golla, Renars Uscins und Julian Köster so gut es geht Pausen schenken. Vor der Weiterreise nach Norwegen sollen bloß keine neuen personellen Sorgen hinzukommen. Neben Semper und Knorr fällt schließlich auch Rune Dahmke krankheitsbedingt aus.
„Es ist keine Trainingseinheit. Jeder, der morgen eine gute Leistung zeigt, wird bessere Chancen haben, mehr zu spielen“, sagte Gislason und forderte einen klaren Sieg: „Wir wollen das Spiel gewinnen, lieber mit einem Tor mehr als weniger.“ Der nachnominierte Marian Michalczik dürfte viel Einsatzzeit erhalten. Auch Grgic darf sich Hoffnung auf Wettkampfpraxis machen. „Ich freue mich, hoffentlich mehr zu spielen und nochmal ein bisschen drauf zu packen, sodass ich wie auch alle anderen sehr gut gerüstet für die K.o.-Spiele bin“, sagte der Eisenacher.
Dass nach der sechsten WM-Partie eine viertägige Pause bis zum Viertelfinale in Norwegens Hauptstadt ansteht, sieht Mertens unter dem Strich als Vorteil. „Das kommt gar nicht so schlecht, auch aufgrund dessen, dass wir Krankheiten in der Mannschaft haben, mit Juri und Rune, die sich vielleicht ein bisschen regenerieren können“, sagte der Magdeburger.