Essen. Mit eindrucksvoller Dominanz ist Alexander Zverev ins Halbfinale der Australian Open eingezogen. Die Chancen auf den großen Wurf waren noch nie so groß.
Viele sahen in ihm einen angehenden Grand-Slam-Seriensieger. Inzwischen ist Alexander Zverev seit mehr als einer Dekade auf der ATP-Tour dabei und wartet immer noch auf diesen verflixten ersten Titel bei einem der vier wichtigsten Tennisturniere der Welt. Mit 27 Jahren muss der Weltranglistenzweite endlich liefern, wie vor Wochen schon Tennis-Ikone Boris Becker forderte.
Und Zverev liefert. Der Hamburger bestreitet die laufenden Australian Open so überzeugend wie noch nie ein Grand-Slam-Turnier. Auf dem Spaziergang ins Halbfinale verlor er nur zwei Sätze, präsentiert sich auf dem Hardcourt von Melbourne, seinem Lieblingsbelag, ruhig, abgezockt und – besonders wichtig – topfit.
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Am Freitag dürfte in der Rod Laver Arena aus dem Spaziergang ein Iron Man werden. Es wartet niemand Geringeres als Novak Djokovic, der erfolgreichste Tennisprofi der Geschichte. 24 Grand-Slam-Siege hat der Serbe dem Deutschen voraus – und trotzdem geht Zverev als Favorit in das Match.
Australian Open: Zverev geht frisch wie nie ins Halbfinale
Die einstige Djokovic-Dominanz wandelte sich in den vergangenen Jahren zu einem ausgeglichenen Direktvergleich mit Zverev. Mittlerweile ist der „Djoker“ 37 Jahre alt. Den größten Vorteil hat sich Zverev aber selbst erarbeitet: Allzu oft in den vergangenen Jahren rieb sich der Olympiasieger von Tokio in den ersten Runden in Fünfsatz-Marathons auf und hatte in der zweiten Turnierwoche dann nicht mehr die Körner, um gegen die Weltklasse-Konkurrenz zu bestehen. Diesmal nicht.
Nein, auch mit einem Sieg gegen Djokovic hat Alexander Zverev den ersehnten ersten Grand-Slam-Triumph noch nicht in der Tasche. So günstig wie jetzt standen die Sterne aber wohl noch nie. Wann, wenn nicht jetzt?