Essen. Florian Wirtz von Bayer 04 Leverkusen stand beim Auswärtsspiel in Dortmund nicht in der Startelf. Das hatte einen kuriosen Grund.

Der prominenteste „Gast“ auf der Bank von Bayer 04 Leverkusen im Freitagabendspiel bei Borussia Dortmund war schnell ausgemacht. Denn entgegen der Erwartungen stand Nationalspieler Florian Wirtz nicht in der Startelf des Double-Siegers. Aufgrund der Tatsache, dass der Mittelfeldspieler in der laufenden Spielzeit bereits sieben Tore erzielt und ebenso viele vorbereitet hatte, war das eine Überraschung. Erst auf der Pressekonferenz kurz vor Mitternacht sorgte sein Trainer Xabi Alonso für Aufklärung. 

Wirtz und Mannschaftskollege Exequiel Palacios gehörten zu den Leidtragenden, die über eine Autobahnbrücke fahren wollten. „Es gab diese Situation am Morgen, als wir uns zum Training getroffen haben. Sie standen für eine sehr, sehr lange Zeit im Stau auf der Brücke. Sie hingen wirklich lange fest. Das war während unserer Vorbereitung, deshalb kamen sie direkt nach Dortmund. Ich wollte bei der Vorbereitung Klarheit haben. Ich wollte mit den Spielern vorher sprechen, damit sie wissen, was zu tun ist“, sagte der Baske.

Entscheidung diente der Beruhigung und Vorbereitung

Noch vor dem Spiel hatte Alonso dem Bezahlsender Dazn gesagt: „Es ist etwas Unerwartetes passiert heute Morgen, aber er hat keine Probleme. Es ist etwas Internes. Für die zweite Hälfte ist er dabei, kein Problem.“ Kursierende Gerüchte über Undiszipliniertheiten wischte der Coach damit vom Tisch. 

Vielmehr half die Entscheidung, Wirtz auf der Bank zu lassen, der professionellen Vorbereitung. Und: „Es diente meiner Beruhigung, dass in der Teambesprechung und in der Sitzung, die wir hatten, alle den Matchplan parat hatten.“ 

Seine Entscheidung diente auch der professionellen Vorbereitung: Leverkusens Trainer Xabi Alonso
Seine Entscheidung diente auch der professionellen Vorbereitung: Leverkusens Trainer Xabi Alonso © AFP | Ina Fassbender

Ärgerlich war die Situation trotzdem, nicht nur für Wirtz und Palacios. Die Brücke zwischen Köln-Niehl und Leverkusen war fast den ganzen Freitag wegen Eis-Chaos gesperrt. Die Gegend rund um diesen Streckenabschnitt war lahmgelegt. Dort sind Probleme keine Seltenheit: „Es ist diese klassische Brücke in Köln, die so viele Probleme verursacht“, sagte Xabi Alonso mir einem Schmunzeln.

Auch ohne ihren Antreiber fand die Werkself gut ins Spiel: Nach knapp 20 Minuten führte sie nach einem Treffer von Nathan Tella (1.) sowie einem Doppelpack von Torjäger Patrik Schick (8., 19.) mit 3:1, siegte nach einer insgesamt überzeugenden Vorstellung und trotz eines Aufbäumens der ersatzgeschwächten Dortmunder mit 3:2. Wirtz kam in der 63. Minute ins Spiel, Palacios kurz vor Schluss (89.).