München. Dietmar Hamanns Kritik an Harry Kane sorgt für Ärger beim FC Bayern. Lothar Matthäus nimmt den Torjäger der Münchener in Schutz.

TV-Experte Lothar Matthäus hat den zuletzt glücklosen Bayern-Topstar Harry Kane gegen Zweifel und Kritik in Schutz genommen. „Mich hat er in diesen 15, 16 Monaten, wo er beim FC Bayern ist, nicht enttäuscht“, sagte der 63-Jährige bei Sky. Beim spektakulären 3:3 bei Eintracht Frankfurt im Topspiel der Fußball-Bundesliga blieb Kane zum dritten Mal nacheinander ohne eigenen Treffer und musste in der 72. Minute offenbar angeschlagen den Platz verlassen. „Er scheint nicht im Vollbesitz seiner Kräfte zu sein“, konstatierte Matthäus und erklärte: „Kane muss 100-prozentig fit sein. Dann trifft Kane. Wenn er nicht fit ist, wird er auch nicht die Tore machen, die wir alle von ihm erwarten.“

Vor der Partie in Frankfurt hatte Bayern-Sportvorstand Max Eberl eine Kritik von Hamann mit spitzen Worten gekontert. „Didi Hamann ist wie ein Tinnitus. Der kommt alle drei Tage hoch“, sagte der 51-Jährige sichtlich genervt. Von Tinnitus wird auch als Ohrensausen gesprochen. In seinen neun Pflichtspielen für die Bayern in dieser Saison hat Kane zehn Treffer erzielt.

Didi Hamann: „Kane ist Beweis noch schuldig“

Allerdings hatte Kane auch nicht unter der Woche in der Champions League beim 0:1 gegen Aston Villa getroffen. „Es war einer dieser Abende, an dem der letzte Pass nicht ankommt oder der Schuss nichts ins Tor geht“, sagte der konsternierte Kane. Nach seiner Verletzung vom 1:1 gegen Leverkusen blieb der 31-Jährige bei der Rückkehr auf die Insel wirkungslos. Sky-Experte Didi Hamann blickte deshalb in seiner Kolumne weiter skeptisch auf den teuersten Spieler der Bayern-Geschichte. „Ich habe schon nach der EM im Sommer gesagt, dass er den Beweis noch schuldig ist, die 100 Millionen wert zu sein - auch wenn er letztes Jahr über 30 Tore geschossen hat.“ Denn Kane habe in den wirklich wichtigen Spielen bisher noch nicht überzeugt. „Er wurde nicht geholt, um gegen Darmstadt einen Hattrick zu erzielen. Er wurde geholt, um gegen Leverkusen und Aston Villa ein Tor zu machen und im Viertelfinale der Champions League zu treffen. Das hat er bislang nicht getan. Ich bleibe beim Stürmerstar weiter skeptisch.“

Didi Hammann über Kane: Erwarte Torchance aus dem Nichts

Bumms, das hat gesessen. Denn sowohl gegen Leverkusen als auch gegen Aston Villa waren die Bayern die dominierende Mannschaft. Hamann: „Wenn ich gegen Leverkusen und Villa so dominant bin, dann erwarte ich von einem der besten Spieler im Business, dass er in 90 Minuten mal aus dem Nichts eine Torchance kreiert und torgefährlich wird. Den Eindruck hat man im Moment nicht.“ (Gold)