München. Didi Hamann hat Jamal Musiala kritisiert und wird nun vom FC Bayern gescholten. Selbst Lothar Matthäus ist anderer Meinung.
„Einzelspieler“? „Alleinunterhalter“? Der FC Bayern München hat eine für ihn irritierende Kritik von TV-Experte Dietmar Hamann an Fußball-Nationalspieler Jamal Musiala mit deutlichen Worten gekontert. „Das finde ich ein bisschen absurd und weit hergeholt“, sagte Sportdirektor Christoph Freund in der Pressekonferenz vor dem Bundesligaspiel des deutschen Rekordmeisters am Samstag (18.30 Uhr/Sky) beim Aufsteiger Holstein Kiel. „Wir als FC Bayern sind extrem glücklich, so einen Spieler bei uns zu haben.“
Trainer Vincent Kompany äußerte ebenfalls absolute Wertschätzung für seinen Profi. „Ich habe schon den einen oder anderen Topspieler miterlebt. Und Jamal soll einfach nichts ändern“, sagte der Belgier: „So ein Spieler kann das Ziel haben, einer der drei, vier besten Spieler in der Welt zu sein. Weiter geht‘s: Ich freue mich, dass er bei uns ist.“
TV-Experte Hamann: Musiala gegen Wirtz tauschen
Der für seine polarisierenden Aussagen bekannte Ex-Profi Hamann (51) hatte Musiala in seiner Sky-Kolumne unter anderem als einen „Einzelspieler“ und „oft Alleinunterhalter“ bezeichnet. Er würde Musiala „aus Bayern-Sicht“ sofort gegen den Leverkusener Florian Wirtz eintauschen, wenn er könnte: „Ich würde es gleich morgen tun.“
In der vergangenen Saison hatte Hamann bereits mit kritischen Äußerungen am damaligen Trainer Thomas Tuchel für Aufsehen gesorgt. Die Bayern-Führung reagierte damals mit einer offiziellen Stellungnahme. Sie wies Hamanns Aussagen als „unsachlich“ zurück.
Auch TV-Experte Matthäus widerspricht Hamann
Vor den Bayern-Verantwortlichen hatte auch schon Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus, der ebenso wie Hamann als Experte für den TV-Sender Sky arbeitet, die Kritik seines Kollegen inhaltlich zurückgewiesen. „Musiala spielt und arbeitet für die Mannschaft. Er ist überhaupt nicht egoistisch“, äußerte Matthäus. Musiala sei „kein Alleinunterhalter“.
Der Österreicher Freund befand, dass man in Deutschland froh und dankbar sein müsse, wenn man so einen Spieler habe wie den 21-jährigen Musiala. „Er wird das nächste Jahrzehnt prägen für Deutschland und hoffentlich auch für Bayern München. Jamal ist ein Weltklassespieler. Jamal ist ein Spieler, für den die Zuschauer auch ins Stadion gehen.“ Dazu sei er „ein absoluter Teamplayer“.
Die Bayern bemühen sich aktuell, Musiala langfristig an sich zu binden, sein Vertrag ist bis zum 30. Juni 2026 gültig. Gespräche liefen, berichtete Freund. (dpa/fs)