Brüssel. Der Kapitän geht mit seinen Kollegen hart ins Gericht und befeuert die Spekulationen um seine Zukunft im Team von Domenico Tedesco.

Kein Bock mehr auf die Roten Teufel? Kapitän Kevin De Bruyne hat die Spekulationen um seine Zukunft in der belgischen Fußball-Nationalmannschaft mit einem Auftritt voller Frust und Ärger neu angeheizt. Aufnahmen von der 0:2-Niederlage in der Nations League in Frankreich zeigen den 33-Jährigen, wie er im Gespräch mit dem Technischen Direktor Franky Vercauteren immer wieder „Ik stop“ („Ich höre auf“) sagt. Außerdem attackierte er seine Kollegen am Montagabend scharf.

„Es gibt Spieler, die ihre Rolle nicht erfüllt haben. Punkt“, sagte der Manchester-City-Profi im TV-Sender VTM und schimpfte: „Wenn du nicht gut genug bist, musst du wenigstens alles geben, was manche nicht getan haben. Ich kann akzeptieren, dass wir nicht mehr auf dem Niveau von 2018 sind, aber das ist inakzeptabel.“

De Bruyne wütete auch in der Kabine

Laut belgischen Medien attackierte De Bruyne seine Kollegen verbal in der Kabine auch direkt. Nationaltrainer Domenico Tedesco dagegen wischte die Rücktrittsgerüchte beiseite. „Kevin ist ein Gewinnertyp, es ist normal, dass er enttäuscht ist. Ich fürchte nicht, dass er Abschied nehmen wird“, sagte er. Belgien ist nach dem Sieg über Israel (3:1) und der Niederlage in Lyon Dritter der Gruppe A2, die von Italien angeführt wird. Bei der EM war die wieder einmal hoch gewettete Mannschaft nach einer schwachen Vorrunde mit nur einem Sieg im Achtelfinale an Frankreich (0:1) gescheitert.

In Lyon hatte der ehemalige Frankfurter Kolo Muani (29. Minute) die Gastgeber in Führung gebracht, Ousmane Dembélé - ehemals Borussia Dortmund - erzielte nach 57 Minuten den Endstand. Kylian Mbappé wurde erst in der 67. Minute eingewechselt. Der Stürmerstar scheiterte gleich zweimal in aussichtsreicher Position (73. und 77.). Der deutsche Schiedsrichter Tobias Stieler übersah anfangs bei einer Rettungstat gegen Frankreichs Stürmer Kolo Muani ein Handspiel von Kevin De Bruyne (12.). 

Durch die Niederlage der Belgier steht die italienische Nationalmannschaft nach dem 2:1 (1:0)-Sieg gegen Israel mit der optimalen Punktzahl nun alleine an der Spitze. Eine schwache Anfangsphase in Budapest wäre dem Europameister von 2021 in der 31. Minute durch Israels Manor Solomon fast zum Verhängnis geworden, der das 1:0 verpasste. (sid/fs)