München. Leroy Sane steht beim FC Bayern vor der Rückkehr. Doch der Nationalspieler hat prominente Kritiker. Einer ist Rafael van der Vaart.

Er polarisiert wie kaum ein anderer: In der Öffentlichkeit sieht sich Leroy Sane immer wieder mit Kritik an seiner Arbeitseinstellung konfrontiert, er gilt als ein ewig Hochbegabter, sowohl beim FC bayern als auch in der Nationalmannschaft. „Aus meiner Sicht ruft er nur 20 Prozent seiner unfassbaren Qualitäten ab“, sagte nun auch der ehemalige Bundesligastar Rafael van der Vaart bei ran und legte nach: „Man muss sich mal vorstellen, was passiert, wenn er richtig Gas gibt. Er ist jetzt 28 Jahre alt. Ich finde, er müsste schon lange auf dem Level von Kylian Mbappe sein.“ Und es folgte ein weitere Satz: „Ich hoffe, dass er auch mal wach wird, dass ihm einer in den Arsch tritt.“

Auf dem Level von Mbappe bewegt sich Sane wahrlich nicht, zumal er in den vergangenen Monaten auch immer wieder mit massiven gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. Nach der EM unterzog sich der Profi des FC Bayern deshalb einer Leisten-OP. Deshalb fehlte er auch bei den beiden Nations-League-Spielen gegen Ungarn und die Niederlande.

Sane arbeitet an seinem Comeback

Doch nun steht er vor seinem Comeback. „Ich fühle mich fit, bisher läuft alles nach Plan“, sagte Sane nach den ersten Trainingseinheiten auf der Vereins-Homepage der Münchener. Ob er schon am Samstag (18.30 Uhr/Sky) im Spiel bei Neuling Holstein Kiel eine Alternative sein wird? „Wir haben es bewusst offengelassen, um mir die Zeit zu geben, bis ich sagen kann: Alles fühlt sich perfekt an. Wir sind auf einem guten Weg“, betonte Sane.

Nur nichts überstürzen. Sane soll für die großen Momente und Spiele fit sein. Die Hoffnungen der Bayern sind groß, dass der hoch veranlagte Sane unter dem neuen Coach Vincent Kompany endlich konstant sein (Weltklasse-)Niveau abruft. Mit dem Belgier hatte Sane einige Jahre zusammen bei Manchester City gespielt.

Sane setzt sich ehrgeizige Ziele

Nach einer verkorksten Saison ohne Titel setzt sich Sane zumindest ehrgeizige Ziele. „Wir müssen auf jeden Fall die Meisterschaft wieder holen“, fordert er. Ein „sehr großes Ziel“ sei es aber auch, „den DFB-Pokal zu gewinnen. Den habe ich mit Bayern noch nicht gewonnen, deswegen ist der ganz weit oben bei mir – und natürlich die Champions League!“ Mit der Rückkehr von Sane hat Kompany ein (Luxus-)Problem in der Offensive. Für vier Positionen stehen neben Sane in Harry Kane, Thomas Müller, Serge Gnabry, Michael Olise, Kingsley Coman, Mathys Tel und Jamal Musiala weitere sieben Stars zur Verfügung. 

Auch in der Nationalelf ist die Konkurrenz für Sane groß. In Musiala, Florian Wirtz oder Kai Havertz haben einige Jüngere dem Münchener aktuell den Rang abgelaufen. Dennoch: Bundestrainer Julian Nagelsmann hält große Stücke auf Sane, er kann auch die andauernde Kritik nicht nachvollziehen. Sane habe eine „feine Art. Er ist ein ganz angenehmer Charakter, der generell gut zu führen ist und der jetzt nicht irgendwie aufmuckt“, sagte Nagelsmann erst während der EM. Und überhaupt sei Sane „ein bedeutender Spieler für uns, der immer Dinge sehr besonders machen kann“. (sid/fs)