Düsseldorf. In Düsseldorf lieferte das DFB-Team zunächst einen hochseriösen, dann einen spektakulären Auftritt gegen Ungarn. Ein Kommentar.
Von Angst war nichts zu spüren, obwohl sich doch Ungarn in den vergangenen Jahren als eine Art Angstgegner, mindestens aber als äußerst unangenehmer Kontrahent für die deutsche Fußballnationalmannschaft etabliert hatte: Ein Sieg, zwei Unentschieden, eine Niederlage, so lautete die Bilanz der vier jüngsten Begegnungen.
In Düsseldorf aber lieferte das DFB-Team zunächst einen hochseriösen, dann einen spektakulären Auftritt gegen eine ungarische Mannschaft, die diesmal wenig zu melden hatte. Weil die Hausherren sie kaum zur Entfaltung kommen ließen, weil die deutsche Mannschaft stabil stand, sicher von hinten nach vorne spielte und am gegnerischen Strafraum immer wieder Lücken fand.
Die Nationalmannschaft hat eine sehr solide Basis
Der Start in die früher so ungeliebte Nations League ist geglückt, und das auf außergewöhnliche Weise. Dabei sah es lange nicht nach einem derartigen Kantersieg aus, es dauerte, bis das erste und dann das zweite Tor fiel. Dennoch hatte man nie das Gefühl, dass es einen anderen Sieger als die deutsche Mannschaft geben könnte.
Und das ist vielleicht die wichtigste Erkenntnis dieser Partie: Das DFB-Team hat sich unter Bundestrainer Julian Nagelsmann in kürzester Zeit ein stabiles Fundament erarbeitet. Sie mag nicht immer so glänzen wie gegen Ungarn, aber sie erreicht verlässlich ein gutes Niveau, die einzelnen Spieler wissen, was sie zu tun haben, sodass das Spiel mit und gegen den Ball immer mindestens ordentlich funktioniert.
Spektakuläre Einzelspieler wie Jamal Musiala, Florian Wirtz und Kai Havertz
Und wenn dann noch spektakuläre Einzelkönner wie Jamal Musiala, wie Florian Wirtz, wie Kai Havertz hinzukommen, wenn diese Künstler einen guten Tag erwischen, dann kommt ein Spiel wie gegen die letztlich vollkommen chancenlosen Ungarn heraus. Man hat es schon nach der Europameisterschaft bilanzieren können, man kann es nun wiederholen, auch nach den Rücktritten von Weltklassespielern wie Manuel Neuer, Toni Kroos und Ilkay Gündogan: Diese deutsche Nationalmannschaft ist zu Großem fähig.
Ja, der Gegner war nur Ungarn – aber auch gegen Ungarn hat die DFB-Auswahl in der Vergangenheit ja schon sehr schlecht ausgesehen. Auch einen solchen Mittelklassegegner nimmt man nicht alle Tage derart deutlich auseinander.