Essen. Nach den Olympischen beginnen die Paralympischen Spiele. Den Athletinnen und Athleten gebührt dieses Rampenlicht in Paris. Ein Kommentar.
Olympia in Paris – was war das für ein Rausch. Noch nie zuvor verstand es ein Ausrichter, Stadt und Spiele so symbiotisch wie ekstatisch miteinander zu verbinden. Und es wird wohl auch nie wieder gelingen. Außer Paris macht es selbst. Und so kommt es ja nun auch: Nach den Olympischen beginnen am Mittwoch die Paralympischen Spiele in der französischen Hauptstadt. Und auch wenn auf den alten, unebenen Straßen sowie in den engen Metrogängen längst nicht überall Barrierefreiheit herrscht, so ist Paris bereit für das weltgrößte Para-Sportfest.
Die Athletinnen und Athleten verdienen diese große Bühne und auch das Rampenlicht. Ob paralympisch oder olympisch: Der Geist ist der gleiche. Wurden Sportler mit Behinderungen vor leider noch gar nicht allzu langer Zeit noch allzu oft belächelt, so hat sich dies zum Glück geändert. Zu verdanken ist das einem anderen Bewusstsein der Gesellschaft, aber auch Vorreitern wie dem Prothesenweitspringer Markus Rehm. Der Leverkusener hat seinen Sport als Sprachrohr wie als Tüftler extrem geprägt. Stück für Stück professionalisierte sich der Para-Sport auch in anderen Bereichen, die Leistungen steigen stetig. Die Wettkämpfe sind spektakulär anzuschauen.
Die großen Gänsehaut-Momente
Und dann sind da die Geschichten. Diese Athleten haben nicht nur hart für ihren Traum gearbeitet, sie haben Widerstände, Schicksale überwunden, die für viele gar nicht vorstellbar sind. Wo andere zerbrechen, haben sie Stärke gefunden. Es sind Geschichten vom Hinfallen und wieder Aufstehen, davon, über sich hinauszuwachsen – nur in einer ganz anderen Gänsehaut-Qualität. Wer also Olympia-Momente geliebt hat, der sollte dringend die Paralympics einschalten.