Berlin. Spanien startet mit einem 3:0 gegen Kroatien in die Europameisterschaft. Auch Berlin erlebt einen gelungenen Auftakt ins Turnier.
Einen Tag nach dem famosen Start der deutschen Nationalmannschaft (5:1 gegen Schottland) hat auch Spanien ein erstes Ausrufezeichen im Turnier gesetzt. Die Iberer gewannen im ersten Spiel der Gruppe B in Berlin mit 3:0 (3:0) gegen Kroatien.
Berlin erlebte einen EM-Auftakt nahezu nach Maß. Der Regen hatte zum Nachmittag hin rechtzeitig der Sonne Platz gemacht. Tausende Fans feierten so schon Stunden vor dem Anpfiff im Olympiastadion sowohl in der Stadt, als auch vor dem Stadion auf dem Olympischen Platz ein wahres Fußball-Fest. Kroatische Trikots vermischten sich mit spanischen, gemeinsam wurden Gesänge angestimmt.
Spanier Yamal schreibt EM-Geschichte
Auf dem Platz der Arena, in der am 14. Juli auch das Endspiel stattfindet, waren die Augen vor allem auf zwei Akteure gerichtet. Auf kroatischer Seite war dies natürlich Luka Modric, der Kapitän. Mehr als nur ein Kapitän, ein Anführer, ausgestattet mit dem spielerischen Selbstverständnis eines Profis von Real Madrid.
Auf spanischer Seite sorgte Lamine Yamal allein durch seine Anwesenheit in der Startelf des dreimaligen Europameisters für EM-Geschichte. Mit seinen 16 Jahren und 338 Tagen ist er der jüngste Spieler, der je an einer Europameisterschaft teilgenommen hat. Ein Ausnahmetalent, dem die Qualitäten eines Lionel Messi nachgesagt und eine ebenso große Karriere vorausgesagt werden.
Und tatsächlich gehörte die erste Szene des Spiels dem Schlaks des FC Barcelona. Ansatzlos und doch mit dem Gespür für die Situation setzte Yamal seinen Nebenmann Alvaro Morata am kroatischen Strafraum perfekt in Szene. Der Schuss des spanischen Kapitäns war jedoch sichere Beute von Torwart Dominik Livakovic (7.).
Doppelschlag bringt Spanien auf Siegkurs
Es brauchte eine Viertelstunde, bis sich auch die Kroaten im Spiel anmeldeten. Ein Kopfball von Ante Budimir ging aber weit am Tor vorbei. Ansonsten entwickelte sich das erwartete Spiel mit spanischer Dominanz im Ballbesitz und kroatischer Leidenschaft, die sich dagegenzustemmen versuchte. Dieses Duell dauerte rund eine halbe Stunde, dann war es um die Kroaten geschehen.
Ein Steilpass des Spaniers Fabian Ruiz hebelte den Gegner komplett aus, Alvaro Morata machte sich auf und davon und ließ aus 16 Metern auch Keeper Livakovic beim 1:0 keine Chance (29.). Riesenjubel am Marathontor bei den spanischen Fans, Entsetzen bei den auf den Rängen zahlenmäßig überlegenen Kroaten in der Ostkurve.
Für wenige Minuten entwickelte sich ein Schlagabtausch, den die Spanier allerdings für sich zu nutzen wussten. Mateo Kovacic hatte sich durch das Mittelfeld getankt und gab einen Schuss ab. Unai Simon im spanischen Tor war jedoch zur Stelle. Gefühlt im Gegenzug erhöhte der Favorit auf 2:0.
Kroatien Modric nach einer Stunde ausgewechselt
Schon bemerkenswert, wie locker Fabian Ruiz im kroatischen Strafraum durch die Abwehrreihe tänzeln konnte. Selbst Modric schaute nur zu, als der Profi von Paris Saint-Germain eiskalt vollendete (32.). Die Kroaten, die mit so vielen Hoffnungen zum ersten Spiel nach Berlin gereist waren, sie lagen buchstäblich am Boden. Und es sollte noch schlimmer kommen.
Nachdem Marcelo Brozovic (34.) und Budimir (41.) aussichtsreich vergeben hatten, zeigte Youngster Yamal sein ganzes Können. Seine Flanke in den Rücken der kroatischen Abwehr war eine Augenweide, der Abschluss zum 3:0 durch Daniel Carvajal nur noch Formsache (45.+2). Gerade etwas mehr als eine Viertelstunde hatte die Mannschaft von Trainer Luis de la Fuente gebraucht, um ihre Titelambitionen zu untermauern.
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Wer nach dem Seitenwechsel auf ein Aufbäumen der Kroaten gehofft hatte, der wurde enttäuscht. Modrics Idee versandeten zumeist im Nirgendwo oder beim Gegner. Stattdessen hatte Yamal sogar Spaniens vierten Treffer auf dem Fuß, ein Reflex von Livakovc verhinderte Schlimmeres (55.). Nach gut einer Stunde nach Coach Zlatko Dalic seinen Kapitän vom Feld. Nein, es war nicht der Tag des Luka Modric.
Es passt ins Bild, dass die Kroaten einen Elfmeter erst verschossen (Bruno Petkovic), und dann der vermeintliche Nachschuss-Treffer durch Petkovic aberkannt wurde, weil Vorlagengeber Ivan Perisic zu früh in den Strafraum gelaufen war (80.). Die kroatischen Fans feierten ihr Team kurz vor dem Abpfiff dennoch.
Für Spanien wiederum war es ein Auftakt nach Maß in der Gruppe B, in der am Donnerstag der Klassiker gegen Italien wartet. Kroatien spielt einen Tag zuvor gegen Albanien.
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