Mainz. Dortmund ist in Mainz auf eine Art und Weise untergegangen, wie es sich eigentlich für den Klub verbietet. Das BVB-Hoch ebbt nun aber nicht ab.

Sie hätten „nichts extra gemacht“, sagte Salih Özcan, aber er wisse, dass diese Niederlage den Kölnern, seinem Ex-Klub, sehr wehtue. „Es war einfach eine Scheißleistung von uns.“

So klang Dortmunds Sechser nach einem Abend in Mainz, an dem der BVB auf eine Art und Weise verloren hatte, dass sich die Beteiligten anschließend die Frage gefallen lassen mussten, ob sie den Ärger der im Abstiegskampf steckenden Verein verstehen könnten. Wieder mal enttäuschte die Borussia in der Liga, deswegen wird diese Saison nur auf Platz fünf enden. Eigentlich zu wenig.

Salih Özcan lief gegen Jae-Sung Lee vom FSV Mainz 05 meist hinterher. Nach der 0:3-Pleite fand der Dortmunder deutliche Worte.
Salih Özcan lief gegen Jae-Sung Lee vom FSV Mainz 05 meist hinterher. Nach der 0:3-Pleite fand der Dortmunder deutliche Worte. © dpa | Uwe Anspach

Natürlich menschlich - doch so darf ein Klub wie der BVB nicht vorgeführt werden

Nur wäre es falsch, zu kritisch mit dieser Begegnung umzugehen. Nach der Sensation von Paris kann man es als menschlich einstufen, vier Tage später Probleme zu kriegen mit einem Gegner, für den es noch um den Klassenerhalt ging. Trotzdem darf ein Schwergewicht wie Borussia Dortmund nicht vorgeführt werden, alleine schon, weil wie immer Tausende Fans mitgereist waren.

+++ BVB-Noten: Nmecha desolat, Vermisstenanzeigen für Moukoko +++

Das Hoch, auf dem sich Dortmund seit dem Champion-League-Finaleinzug befindet, wird durch diese Pleite nicht abebben. Die Begegnung in Mainz hat jedoch gezeigt, dass die zweite Reihe in dieser Verfassung den hohen Ansprüchen nicht genügt. Felix Nmecha bleibt ein Rätsel. Salih Özcan verliert zu schnell die Kontrolle im Zentrum. Bei Youssoufa Moukoko fehlt ein Entwicklungsschritt nach vorne. Marius Wolf wird im Sommer ohnehin weiterziehen.

VfL Bochum kann die BVB-Niederlage wohl verschmerzen

Der VfL Bochum hatte sich erhofft, den Klassenerhalt auf der Couch feiern zu können. Nun muss es der kleine Dortmunder Nachbar selbst richten. Die Ausgangslage bleibt vielversprechend, ein Unentschieden gegen den Deutschen Meister Bayer Leverkusen würde genügen. Härter trifft die schwarz-gelbe Niederlage den 1. FC Köln, der auf ein Wunder am letzten Spieltag hoffen muss. Aber Wunder hat es im Abstiegskampf ja schon zu Genüge gegeben.

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