Leverkusen. Korb für den FC Bayern und den FC Liverpool: Erfolgstrainer Xabi Alonso bleibt Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen treu.
Xabi Alonso huschte ein kurzes Lächeln übers Gesicht, als er seine frohe Osterbotschaft verkündete. Ja, er werde Bayer Leverkusen über das Saisonende hinaus erhalten bleiben, betonte der zuletzt heftig umworbene Starcoach. Der Spanier legte den Fans des Bundesliga-Spitzenreiters damit nicht nur ein ganz besonderes Geschenk ins Nest, seinen Überfliegern verpasst er womöglich mit dem Treuebekenntnis für den taffen Triple-Endspurt zusätzlichen Schwung.
„Ich habe das Gefühl, dass ich hier noch nicht am Ende bin“, sagte Alonso am Karfreitag - und beendete damit alle Spekulationen um seine Zukunft. Die Lockrufe aus München, Liverpool oder Madrid sind verhallt, in Leverkusen kehrt pünktlich zu den Wochen der Wahrheit Ruhe ein. Er habe „nach reiflicher Überlegung“ entschieden, betonte Alonso, „dass das der richtige Ort für mich ist“.
Xabi Alonso war beim FC Bayern und in Liverpool im Gespräch
Alle Karten seien nun auf dem Tisch, sagte der 42-Jährige, der einen Vertrag bis 2026 besitzt, aber am Freitag nicht über das Interesse seiner Ex-Klubs Bayern München und FC Liverpool sowie die Planung über die kommende Saison hinaus sprechen wollte. Stattdessen blickte Alonso auf die „großen Ziele“ in der verbleibenden Spielzeit.
Die Bayer-Fans hätten allen Grund „zu träumen“, aber er warnte zugleich: „Alles kann passieren mit Bayern. Wir kennen das.“ Angesichts der Serie von 38 Pflichtspielen ohne Niederlage und des komfortablen Zehn-Punkte-Vorsprungs scheint der erste Meistertitel der Vereinsgeschichte jedoch nur noch Formsache. Die nächsten drei, vier Spiele seien „der Schlüssel“, meinte Alonso.
Alle möglichen Störfeuer - etwa verbale Spitzen aus München - sind jedenfalls im Vorfeld gelöscht. Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß hatte bereits zuvor betont, es werde „sehr schwierig, um nicht zu sagen wahrscheinlich unmöglich“, Alonso zu verpflichten. Auch in Liverpool soll er kein ernsthafter Kandidat mehr für die Nachfolge des scheidenden Teammanagers Jürgen Klopp gewesen sein. „Sie haben ein großartiges Team. Ich kann nachvollziehen, dass er dort bleiben möchte“, sagte Klopp am Freitag.
Bayer Leverkusen: Spieler schwärmen von Xabi Alonso
Die Spieler schwärmen ohnehin. Alonso sei ein „Genie“, sagte Stürmer Victor Boniface in der Sport Bild, jeder wisse, „wie gut er als Spieler war. Aber er ist als Trainer genauso gut.“ Alonso sei als „junger Trainer schon ziemlich komplett. Sein tägliches Fordern, diese Energie, die er ausstrahlt. Die ist ansteckend“, sagte Torhüter Lukas Hradecky jüngst dem kicker, zudem sei der Spanier kommunikativ „überragend“.
Auch dank der frohen Botschaft starten die Leverkusener unbeschwert in die entscheidenden Wochen. Zumal sich die „große Sorge“, dass sich einer der Stars in der Länderspielpause vor dem „brutalen April“ verletzt, nicht bestätigte. Und noch besser für den Bayer-Coach: Leistungsträger wie Florian Wirtz, Jonathan Tah oder Robert Andrich kehren mit ganz breiter Brust vom DFB-Team nach Leverkusen zurück.
Xabi Alonso trifft mit Bayer Leverkusen auf TSG Hoffenheim
„Es ist wichtig, dass wir wieder gut reinstarten. Und dann erreichen wir hoffentlich etwas ganz Großes am Ende der Saison“, sagte Jonas Hofmann vor dem Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen die TSG Hoffenheim. Danach wartet ein heftiges Programm gespickt mit wegweisenden K.o.-Spielen und den Kracherduellen gegen Borussia Dortmund sowie den VfB Stuttgart. Zweifel kommen aber nicht auf.
Neben der Meisterschaft ist im DFB-Pokal der Weg zum Titel als einziger verbliebener Bundesligist frei - und auch in der Europa League wollen Wirtz und Co. weiter für Furore sorgen. „Wir können vieles verlieren. Wir können aber auch alles gewinnen“, sagte Hofmann: „Ich bin eher ein Freund davon zu sagen, wir können alles gewinnen.“
Alonsos Bekenntnis könnte diese Einstellung bei den Spielern nochmals verstärken.