Frankfurt. Bundestrainer Julian Nagelsmann stellt den DFB-Kader für die kommenden Länderspiele vor – und verzichtet auf BVB-Stars.
92 Tage sind es noch, bis die deutsche Fußball-Nationalmannschaft die Heim-Europameisterschaft eröffnet. Bundestrainer Julian Nagelsmann gab nun seinen vorläufigen EM-Kader bekannt und benannte jene Spieler, die bei den Länderspielen im März gegen Frankreich (23. März/Lyon) und die Niederlande (26. März/Frankfurt) dabei sein sollen - und sich damit auch berechtigte Hoffnungen auf einen Einsatz bei der Sommer-EM machen dürfen.
Im DFB-Aufgebot stehen:
Tor:
Oliver Baumann, Bernd Leno, Manuel Neuer, Marc-André ter Stegen
Abwehr:
Waldemar Anton, Jan-Niklas Beste, Benjamin Henrichs, Joshua Kimmich, Robin Koch, Maximilian Mittelstädt, David Raum, Antonio Rüdiger, Jonathan Tah
Mittelfeld:
Robert Andrich, Chris Führich, Pascal Groß, Ilkay Gündogan, Toni Kroos, Jamal Musiala, Aleksandar Pavlovic, Florian Wirtz
Angriff:
Maximilian Beier, Niclas Füllkrug, Kai Havertz, Thomas Müller, Deniz Undav.
Damit setzt Nagelsmann auf ein junges Team. „Wir wollten und werden definitiv Änderungen vornehmen“, betonte der DFB-Trainer. Vor allem mit der Art und Weise der letzten Niederlagen war der 36-Jährige nicht zufrieden.
+++Noch 92 Tage: Was auf Nagelsmann bis zur Heim-EM zukommt+++
Ilkay Gündogan bleibe weiterhin Kapitän. Daran ändere auch die Rückkehr von Torwart Manuel Neuer nichts, wie Nagelsmann betonte, der aber auch Wert darauf legte, dass „alle auf dem Feld“ Verantwortung übernehmen.
Mats Hummels war von Nagelsmann zurück in das DFB-Team geholt worden. Nun wurde der BVB-Routinier nicht berücksichtigt. Aktuell sei er nicht „im besten Flow in Dortmund.“
Zudem sei es nun eine andere Ordnung im Team, ein anderer Aufbau. Wodurch ein zentraler Innenverteidiger weniger gebraucht werde. Hummels sei „nicht die ideale Besetzung als Backup.“
Außer Füllkrug: BVB-Spieler nicht berücksichtigt
War Borussia Dortmund sonst einer der Klubs mit den meisten Spielern im DFB-Dress, steht dieses Mal nur Niclas Füllkrug im Kader. Auf die Frage, wie die BVB-Verantwortlichen reagiert hätten, sagte Nagelsmann: „Ich habe mit Edin (Terzic, Trainer der Dortmund) und Sebastian Kehl (Sportdirektor) telefoniert. Sie sagen jetzt nicht, dass es katastrophal ist, was ich mache. Am Ende habe ich vom Momentum gesprochen“, sagt Nagelsmann und ergänzt: „Es ist keine Entscheidung gegen den BVB oder die Dortmunder. Wir entscheiden nicht nach Vereinszugehörigkeit.“
Ein „Härtefall ist sicherlich Julian Brandt“, sagt Nagelsmann. Der Dortmunder spiele zwar eine ordentliche Saison, mit Chris Führich, Robert Andrich und Deniz Undav seien allerdings Spieler vor ihm.
Auch BVB-Kapitän Emre Can und Nico Schlotterbeck warteten vergeblich auf einen Nominierungsanruf des Bundestrainers. „Sie wissen, was ich verlange und sie wissen, was mir aktuell fehlt.“
Auch Bayerns Leon Goretzka ist mindestens bei den kommenden beiden Länderspielen nicht mit dabei.
Die Tür sei für keinen Spieler, der jetzt nicht dabei sei, zu, macht Nagelsmann den nicht berücksichtigen Spielern noch Hoffnungen, mit Blick auf die Heim-EM.