München. Thomas Tuchel zählte seine Mannschaft nach dem 2:2 in Freiburg an. Für Lothar Matthäus und Dietmar Hamann ist er nicht mehr tragbar.
Endet das Missverständnis zwischen dem FC Bayern München und seinem Trainer Thomas Tuchel schon vor dem beschlossenen Aus im kommenden Sommer? Die Sky-Experten Lothar Matthäus und Dietmar Hamann würden es befürworten. Nach dem enttäuschenden 2:2 des Rekordmeisters in Freiburg und der scharfen Kritik von Tuchel an seinen Spielern („Harakiri gespielt“) legten die beiden deutschen Ex-Nationalspieler im Dauerzoff mit Tuchel kräftig nach. Beide gehören zu den schärfsten Kritikern des früheren BVB-Trainers.
Hamann wundert sich über das Festhalten des FC Bayern München an Trainer Tuchel. „Das basiert alles auf dem Prinzip Hoffnung. Wie das am Dienstag besser werden soll, weiß ich nicht“, sagte der frühere Bayern-Profi am Samstag bei Sky mit Blick auf das Champions-League-Rückspiel der Münchner gegen Lazio Rom. Nach dem ernüchternden Remis beim SC Freiburg habe Tuchel keine Argumente, urteilte Hamann.
Sky-Experte Dietmar Hamann zerlegt Thomas Tuchel
Der Ex-Nationalspieler sprach von einer schwierigen Gemengelage bei den Bayern mit Tuchel: „Schlechte Spiele, schlechte Ergebnisse, zweifelhafte Kommentare.“ Er habe nicht das Gefühl, dass beim Rekordmeister unter Tuchels Regie derzeit eine Mannschaft auf dem Platz stehe. „Was sie dazu bewegt hat zu denken, dass es nach der Verkündigung seines Abgangs besser wird, erschließt sich mir nicht“, sagte Hamann.
Zustimmung gab es für Hamann von seinem Sky-Kollegen Lothar Matthäus. Der Rekordnationalspieler stellte Tuchel ein vernichtendes Urteil aus. „Er geht immer auf die Mannschaft los und ist immer der, der keinen Fehler macht. Die Fehler machen die Spieler und das willst du als Mannschaft nicht hören. Er erwartet mehr, aber vielleicht erwarten auch die Spieler mehr von ihm.“
Lothar Matthäus über Bayern und Tuchel: „Nichts intakt“
Laut Matthäus können der FC Bayern so nicht mehr weitermachen. „Da ist gar nichts intakt. Tuchel geht seinen Weg und er hat gesagt, er nimmt auf nichts mehr Rücksicht, aber der FC Bayern nimmt auf Tuchel Rücksicht. Was da in den letzten Wochen gelaufen ist, ist nicht Bayern-like.
Die Bayern-Spitze hatte zuletzt entschieden, die Zusammenarbeit mit Chefcoach Tuchel vorzeitig zum Saisonende zu beenden. In der Bundesliga liegt der Titelverteidiger bereits weit hinter Tabellenführer Bayer Leverkusen, aus dem DFB-Pokal sind die Münchner früh ausgeschieden. Gegen Lazio muss das Team ein 0:1 drehen, um noch ins Viertelfinale der Champions League einzuziehen.