Essen. Die Überflieger von Bayer Leverkusen gehen als Tabellenführer ins Topspiel gegen den FC Bayern. Der Beginn einer Ära? Ein Kommentar.
Lange genug mussten deutsche Fußball-Fans Langeweile in der Bundesliga über sich ergehen lassen. Serienmeister FC Bayern konnte zumeist schon im Frühjahr einen Haken hinter das Minimalziel Meisterschaft setzen, die Konkurrenz war chancenlos. In der vergangenen Saison war das schon anders. Der BVB war ganz nah dran an der Schale, was aber vornehmlich an schwächelnden Bayern lag. In dieser Saison hat der Favorit wieder zu alter Stärke gefunden. Doch eine Mannschaft ist bisher besser: Bayer Leverkusen.
Der NRW-Klub ist nicht zu schlagen. 30 Pflichtspiele hat Bayer diese Saison absolviert und keines verloren. Als Tabellenführer und mit einer breiten Brust geht Leverkusen am Samstag in den Ligagipfel gegen die Bayern. Drei Last-Minute-Siege gab es in den ersten fünf Spielen im neuen Jahr. So etwas kannte man zuvor nur vom kommenden Gegner.
Duell der beiden stärksten deutschen Fußballklubs
Auf dieses Duell der beiden stärksten deutschen Mannschaften darf man sich auch als neutraler Zuschauer freuen. Es darf jedoch bezweifelt werden, dass dies der Startschuss einer neuen Rivalität auf Augenhöhe sein wird. Die größte Herausforderung für die ungeschlagenen Leverkusener sind nicht die Bayern. Sportchef Simon Rolfes steht vor der Herkulesaufgabe, seine Leistungsträger auch über die Saison hinaus halten zu können.
Beim Trainer könnte es schon scheitern. Xabi Alonso war als Spieler ein Weltstar: Weltmeister, Europameister, Champions-League-Sieger. An der Seitenlinie beeindruckt der Spanier bisher ebenfalls. Die Interessenten stehen Schlange. Viele Experten sehen ihn bald in Liverpool, Madrid oder München.
Auch Spieler wie Florian Wirtz werden längst mit Schwergewichten aus dem europäischen Fußball in Verbindung gebracht. Wenn es den Bayern am Samstag nicht gelingt, könnte der grandiose Lauf von Bayer Leverkusen spätestens im Sommer gestoppt werden.