Köln. In der EM-Hauptrunde stehen die deutschen Handballer unter Druck. Doch die Lage ist alles andere als aussichtslos. Ein Kommentar.
Die Ausgangslage ist ernst, aber nicht hoffnungslos. Die deutschen Handballer sind zwar nicht mit einer weißen Weste, aber doch mit genügend Selbstvertrauen nach Köln gereist, wo für sie heute die zweite Turnierphase beginnt. Das 30:33 zum Vorrunden-Abschluss gegen Frankreich war ein Dämpfer, aber alles andere als ein großer Knall. Noch ist das Halbfinale in Sichtweite.
Im Vergleich zum WM-Viertelfininale gegen Frankreich vor einem Jahr war das aktuelle Duell ein anderes: Damals war das deutsche Team 40 Minuten lang die bessere, dann aber 20 Minuten lang die deutlich schlechtere Mannschaft beim 28:35. Diesmal fiel die Entscheidung erst in den Schlussminuten, lange war Deutschland ebenbürtig. Waren die Franzosen reifer und erfahrener? Definitiv. Aber mit seinem Kampfgeist hat das deutsche Team die Sympathien und den Glauben der deutschen Zuschauer in die zweite Turnierphase hinübergerettet.
Handball-EM 2024: Gut, aber nicht weltklasse
Nun stehen in Köln vier Hauptrundenpartien auf dem Programm, jede davon ein Endspiel. Island, Österreich, Ungarn und Kroatien – das sind durchaus ernstzunehmende Gegner, aber keine, die das Prädikat Weltklasse verdienen. Diese Adelung verdient nur der Austragungsort, den die deutschen Handballer allesamt in höchsten Tönen loben, sobald sie auf die Kölner Arena angesprochen werden. Tatsächlich hat das deutsche Team noch kein einziges Turnierspiel am Rhein verloren, wo die Zuschauer die eigene Mannschaft so lautstark und bedingungslos nach vorne peitschen.
Eine konsequentere Defensivarbeit, ein Schuss mehr Cleverness im Angriff und die Zuschauer im Rücken – dann könnte der Halbfinaltraum noch in Erfüllung gehen.