Hartford. Stark in der Offensive, Schwächen in der Abwehr: Das DFB-Team feiert einen 3:1-Sieg gegen den USA. Die Spieler in der Einzelkritik.
Marc-André ter Stegen: Konnte kaum zeigen, was er kann, weil die meisten Schüsse auf seinen Kasten viel zu harmlos waren - und der Führungstreffer von Christian Pulisic dann unhaltbar (27.). Nach der Pause kaum noch gefordert.
Note: 3
Jonathan Tah: Nach einem sehr ordentlichen Spiel gegen Frankreich zeigte er diesmal als Aushilfs-Rechtsverteidiger viel Luft nach oben - nicht zuletzt beim 0:1, als er Pulisic viel zu leicht ziehen ließ (27.). Fing sich aber zusehends, weil auch die Mannschaftskollegen immer besser standen.
Note: 4
Mats Hummels (bis 62.): Der Rückkehrer durfte gleich in der Startelf ran. Gab wie vom Bundestrainer gewünscht viele Kommandos, mühte sich um Struktur in der Defensive - hatte aber auch selbst so seine Probleme: Vor dem 0:1 ließ er sich komplett aus der Position ziehen (27.), gegen Dest kam er viel zu spät und sah zu Recht Gelb (43.).
Note: 3,5
Antonio Rüdiger: Auch er litt vor allem vor der Pause gewaltig darunter, dass die US-Angreifer immer wieder mit höchstem Tempo auf die Viererkette zulaufen durften. Löste das dann aber auch nicht immer gut - ließ etwa Pulisic bei dessen Führungstreffer viel zu viel Platz (27.). In der zweiten Halbzeit deutlich stabiler.
Note: 3,5
Robin Gosens: Der Linksverteidiger sollte offensiver agieren als Tah auf der anderen Seite und mit seinen Flanken für Gefahr sorgen. Das war die Theorie, in der Praxis blieb er lange blass - legte dann aber Füllkrug mit ganz viel Übersicht das 2:1 auf (58).
Note: 3
Pascal Groß (bis 70.): Der Spätberufene zeigte ein Spiel mit vielen guten Szenen, er gefiel mit robuster Zweikampfführung, suchte schnell und direkt den Weg nach vorne und hatte Pech, als sein überlegter Schuss nur den Pfosten traf (27.). Er offenbarte aber auch gelegentlich Probleme im Stellungsspiel, die ein Sechser nicht haben sollte - etwa beim 0:1 (27.). Nach der Pause aber ein wichtiger Faktor dafür, dass die deutsche Mannschaft deutlich kompakter stand.
Note: 2
Ilkay Gündogan: In Ballbesitz meist ein umsichtiger Lenker des deutschen Spiels, der viele Bälle klug verteilte, den Ausgleichstreffer einleitete und auch vollendete (39.). Vermochte es aber auch nicht immer, das deutsche Spiel zu beruhigen und (defensiv) zu ordnen.
Note: 1,5
Leroy Sané (bis 71.): Wenn er antritt, wird es für jeden Gegner schwer - das zeigte sich unter anderem beim Ausgleichstreffer, den er mit starkem Dribbling einleitete. In dieser Form ist er aus der deutschen Offensive nicht wegzudenken - nur der Abschluss passte diesmal nicht.
Note: 1,5
Jamal Musiala (bis 80.): Auch er kann jedem Gegner Knoten in die Beine spielen, auch er muss gelegentlich aber noch zielstrebiger werden, einfach mal trocken den Abschluss suchen. Ein Tor (61.) und ein eingeleiteter Treffer (58.) sind aber eine ziemlich ordentliche Bilanz.
Note: 1,5
Florian Wirtz (bis 62.): Hat seine Stärken nicht so sehr im Dribbling wie seine Offensivkollege, sondern mehr im Passspiel. Zeigte das immer wieder, etwa mit klugem Pass auf Groß vor dessen Pfostenschuss (11.). Insgesamt aber etwas weniger auffällig als Sané und Musiala.
Note: 2,5
Niclas Füllkrug (bis 80.): In der ersten Halbzeit wollte ihm noch nicht so viel gelingen, da zeigte sich, dass er mit dem Rücken zum Tor Probleme hat, wenn er den Ball schnell weiterleiten soll - so versandeten einige gute Chancen. Und seine eigenen Abschlusschancen wusste er auch nicht zu nutzen. Im zweiten Durchgang deutlich verbessert, belohnte sich mit seinem Tor zum 2:1 (58.) und legte Musiala auch das 3:1 auf (61.).
Note: 3
Kai Havertz (ab 62.): Kam für Wirtz und blieb wegen der zu geringen Spielzeit ohne Note.
Niklas Süle (ab 62.): Kam für Hummels. Ohne Note
Leon Goretzka (ab 70.): Kam für Groß. Ohne Note
Julian Brandt (ab 71.): Kam für Sané. Ohne Note
Thomas Müller (ab 80.): Kam für Füllkrug. Ohne Note
Chris Führich (ab 80.): Kam für Musiala. Ohne Note