Bern. Erster Spieltag in der Gruppenphase der Champions League. RB Leipzig fährt einen 3:1-Sieg bei Young Boys Bern ein. Remis in Mailand.

Traumstart, Ernüchterung - und dann die Erlösung: Xaver Schlager und Benjamin Sesko haben RB Leipzig trotz eines rätselhaften Leistungsabfalls einen erfolgreichen Start in die Champions League beschert. Der Österreicher (73. Minute) sorgte beim 3:1 (1:1) bei Außenseiter Young Boys Bern für die Wende, Benjamin Sesko (90.+3) erzielte das späte Siegtor. Mohamed Simakan (3.) hatte den Sachsen zuvor einen Auftakt nach Maß beschert. Doch vor 31 500 Zuschauern war Bern im ausverkauften Wankdorfstadion durch Meschack Elia (33.) zum zwischenzeitlichen Ausgleich gekommen. Durch den Sieg auf Kunstrasen steht Leipzig am zweiten Spieltag gegen Titelverteidiger Manchester City nun nicht so unter Zugzwang wie bei einem Punktverlust.

Champions League: Young Boys Bern gegen RB Leipzig und Milan - Newcastle - Live-Ticker zum Nachlesen

Young Boys - RB Leipzig 1:3
Milan - Newcastle 0:0

Die Leipziger legten los, als hätten sie es kaum erwarten können, endlich wieder in der Königsklasse anzutreten. Schon nach etwas mehr als 30 Sekunden hatte Neuzugang Loïs Openda die erste gute Chance, sein Schuss ging aber ans Außennetz. Nur zwei Minuten später kam Simakan nach einer Ecke von David Raum mit dem Kopf an den Ball und traf ins kurze Eck. Berns Torhüter Anthony Racioppi sah dabei alles andere als gut aus.

Es lief also eigentlich alles nach Plan für die Gäste. Eigentlich - denn nach dem klaren spielerischen Übergewicht zum Auftakt der Partie hörten die Leipziger auf einmal auf. Anstatt sich weiterhin schnell nach vorne zu kombinieren, folgten fast nur noch lange Bälle. Im Umschalten ging jede Präzision verloren. Rose bemerkte das am Seitenrand und motzte lautstark über die Fehlpässe seines Teams. Doch es half nichts. Elia traf für die immer besser werdenden Schweizer per Pike ins lange Eck.

Durch den rätselhaften Einbruch von RB wurde auch das Stadion immer lauter. Der ehemalige Bundesliga-Profi Raphael Wicky hatte Bern im vergangenen Sommer zu Meisterschaft und Pokalsieg geführt - entsprechend begeistert fieberten die Zuschauer auch bei der dritten Club-Teilnahme in der Gruppenphase der Champions League mit. Die Partie spielte sich in dieser Phase fast nur noch in der Hälfte der immer passiveren Leipziger ab.

RB Leipzig baut nach 1:0-Führung ab

Warum RB derart abbaute, dürfte nicht nur Rose ein Rätsel gewesen sein. Auch nach dem Seitenwechsel kam zunächst kaum etwas von seiner Mannschaft. Hoffnung auf die Wende machte erst mal nur eine umstrittene Szene im Strafraum der Gastgeber. Wenige Minuten nach dem Seitenwechsel kam Xavi Simons nach einem Zweikampf mit Racioppi zu Fall, der Schiedsrichter entschied aber zunächst auf Weiterspielen. Dann schaute er sich die Szene doch noch auf dem Bildschirm an: Weil Xavi aber aktiv den Kontakt mit dem Fuß des Torhüters gesucht hatte, gab es keinen Elfmeter.

Trotzdem kam der Bundesligist danach wieder besser ins Spiel. Nach einer weiteren starken Flanke von Raum musste Openda aus kurzer Distanz nur noch ins Tor köpfen - scheiterte aber an Racioppi. Kurz darauf traf der eingewechselte Benjamin Sesko (67.) dann nach einer weiteren Raum-Vorlage per Kopf - aber er hatte knapp im Abseits gestanden. Leipzig kam jetzt immer besser zurück in die Partie, auch weil Bern offenbar die Puste ausging. Schlager nutzte die zunehmende Passivität der Schweizer und schoss aus gut 18 Metern ins lange Eck.

Leipzig dominierte das Spiel nun, was Timo Werner immerhin noch zu einem Kurzeinsatz verhalf. Der formschwache Nationalstürmer kam in der 88. Minute für Openda ins Spiel. Kurz darauf sorgte Sesko für den Endstand.

BVB-Gegner AC Mailand und Newcastle spielen 0:0

Keine Tore gab es in der BVB-Gruppe F. AC Mailand und Newcastle United trennten sich mit einem 0:0. Borussia Dortmund spielt heute Abend bei Paris St. Germain.

Vor allem in der ersten Halbzeit hatte Milan mehrere Großchancen, ließ diese aber ungenutzt. Die finanziell aus Saudi-Arabien unterstützten Engländer blieben in ihrem ersten Spiel in der Königsklasse seit 20 Jahren harmlos. Bei den Hausherren, die zuletzt im „Derby della Madonnina“ gegen Stadtrivale Inter eine 1:5-Klatsche hinnehmen mussten, spielte Nationalspieler Malick Thiaw in der Innenverteidigung durch.

Am zweiten Spieltag gastiert Milan bei Borussia Dortmund, Newcastle empfängt PSG. Beide Partien finden am 4. Oktober um 21 Uhr statt.