Essen. Schalke und Hertha steigen ab, dafür kommen Darmstadt und Heidenheim. Ist die Bundesliga bedroht? Das Problem liegt woanders. Ein Kommentar.

Sieht die Deutsche Fußball-Liga (DFL) etwa ihre Felle davonschwimmen? In der vergangenen Woche war das Geschrei noch groß, als der geplante Investoreneinstieg platzte und der DFL somit 2 Milliarden Euro durch die Lappen gingen. Und nun auch noch die Aufstiege des verhältnismäßig kleinen Vereine Darmstadt 98 und 1. FC Heidenheim, während angebliche Großklubs wie Hertha BSC oder auch Schalke 0 4 die Bundesliga verlassen müssen. Wie sollen denn da in Zukunft noch hohe TV-Gelder erwirtschaftet werden?

podcast-image

Mit Schalke wird dem Oberhaus ohne Zweifel ein absolutes Zugpferd fehlen. Hertha mag den viertbesten Zuschauerschnitt der Liga gehabt haben – der Wert wird aber auch dadurch geschönt, dass mehrere Klubs weit mehr als 10.000 Gästeanhänger ins riesige Olympiastadion mitgebracht haben. Wenn ein Verein in den letzten Jahren knapp 400 Millionen Euro versenkt und am Ende hochverdient absteigt, gibt es dafür viele Verantwortliche – Darmstadt und Heidenheim gehören aber sicher nicht dazu.

Darmstadt und Heidenheim bringen Abwechslung in die Bundesliga

Fluktuation und Durchlässigkeit zwischen den Ligen schwächt den sportlichen Wettbewerb nicht, sondern stärkt ihn. Darmstadt – viel mehr Traditionsklub geht übrigens nicht – war schon zwischen 2015 und 2017 ein abwechslungsreicher Farbtupfer. Heidenheim hat allein durch Frank Schmidt eine Type zu bieten wie kaum ein anderer Verein. Das Problem in der Bundesliga sind nicht vermeintlich Zwerge, das Problem sind Retortenklubs, die als Werbeprodukt österreichischer Konzerne oder Spielzeug einzelner Milliardäre nach oben gespült wurden, quasi unabsteigbar sind, den Wettbewerb verfälschen – und dabei kaum jemanden interessieren.

Mehr News und Hintergründe zu Schalke 04: