Arnsberg. Als Reaktion auf unseren Bericht hat die Abiturklasse K4 vom Sauerland-Hellweg-Kolleg eine Stellungnahme abgegeben.

Frustrierte Jungwähler? - Motivierte Abiturienten wehren sich!

Samstagmorgen 11.00 Uhr am Sauerland-Hellweg Kolleg in Arnsberg. Engagierte Studierende wollen das Bild, das von ihnen in dem Bericht vom 13.02.2025 entstanden ist, nicht auf sich sitzen lassen und formulieren gemeinsam eine Stellungnahme. Mit großer Enttäuschung wurden wir in eine politische Richtung gedrängt, die so nicht unseren Überzeugungen entspricht. Die aus unserer Sicht verzerrte Darstellung unserer Aussagen ist nicht nur unzutreffend, sondern auch ein Schlag gegen eine faire und sachliche Berichterstattung. Abgesehen davon, dass der Zeitungsbericht ein sehr negatives Bild auf unsere Schule wirft und nur einen Bruchteil der Meinung der Studierenden widerspiegelt, wurden wir hier sehr verunglimpft. So wurden z.B. einzelne Aussagen von Studierenden anderen Studierenden zugeordnet. Ebenso wurden Zitate in ihrer Abfolge so verändert, dass von uns insgesamt ein rechtsradikales, wenn nicht sogar ein rechtsextremes Weltbild gezeichnet wurde. Wir fühlen uns nicht verstanden, abgewertet und in unseren Ansichten falsch dargestellt. Am Schlimmsten ist, dass unsere Identität dabei offengelegt wurde (Foto und Vornamen). Die sozialen Konsequenzen einer solchen Außendarstellung sind in diesen Zeiten nicht zu vernachlässigen. Mitstudierende von uns berichteten schon am selben Tag der Veröffentlichung von unangenehmen Konfrontationen in ihrem sozialen Umfeld. So äußerte sich eine Studentin besorgt am Anfang des Gesprächs in einem für sie vermeintlich sicheren Rahmen: ,,Die Akzeptanz für andere Meinung ist nicht da. Man wird sofort abgestempelt.‘‘ Sie kritisiert nun, dass ihre Aussage in dem Zeitungsbericht in einem Kontext verwendet wurde, der nicht nur irreführend ist, sondern auch ernsthafte Konsequenzen für sie haben könne. Sie sagt: „Ich habe zu Beginn des Gesprächs erklärt, und zwar ohne jeglichen Kontext zu einer Partei (hier wurde die AfD unterstellt), dass man heutzutage Angst haben müsse, seine Meinung frei zu äußern, da man mit möglichen Folgen rechnen müsse, die sogar mit körperlicher Gewalt einhergehen könnten. Meine Aussage im Kontext der AfD ist eine Unterstellung und schlichtweg falsch. Sie hat negative Konsequenzen für mein persönliches Umfeld, meine Sicherheit und meine Zukunft. Meine schlimmste Angst, dass man seine Meinung nicht sagen könne, da sie entweder verdreht oder falsch eingeordnet wird ist durch diesen Artikel leider nicht nur bestätigt, sondern auch verstärkt worden.“ Dies zeigt uns einmal mehr, wie brisant es sein kann in einer derart sensiblen Zeit, kurz vor den Wahlen, solche Themen öffentlich zu diskutieren. Wir können nur aufgrund unserer eigenen Erfahrungen jetzt an andere Jungwähler appellieren, sich kritisch mit den Informationen aus den etablierten Medien auseinanderzusetzen. Wir mussten leider selbst erfahren, wie schnell ein entsprechendes Framing dafür sorgen kann, dass ein Bild entsteht, das zwar eine bestimmte Stimmung medial anfacht, aber leider aus unserer Sicht nicht der Wahrheit entspricht. Die Folgen von Framing und Zitieren ohne den richtigen Kontext sind Bestandteil unserer Ausbildung! Vielleicht kann sich die Presse noch einmal daran erinnern…

Mit motivierten Grüßen der angehenden Abiturienten des SHK in Arnsberg – denn wir sind nicht die „Null-Bock-Studierenden“, für die man uns offenbar hält!

Im Namen der Abiturklasse K4 vom Sauerland-Hellweg-Kolleg